Im Bauerngarten von Lothar und Christel Winter gedeihen über 1500 Rosen
Von Michael Prasch
Lothar und Christel Winter in Hergershausen wissen, was ihnen blüht: Sie haben an die 1500 Rosenstöcke aller Art in ihrem Garten nahe der Dorfkirche in der Eckstraße im Babenhäuser Stadtteil Hergershausen. Die stehen jetzt in voller Blüte. Foto: Michael Prasch
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HERGERSHAUSEN - „Was für eine Pracht, ich kann mich kaum entscheiden“, sagt die junge Frau beim Besuch im Rosengarten der Familie Winter in Hergershausen. Auf einer Fläche von 600 Quadratmeter blühen dort derzeit an die 1500 Rosen in Sichtweite der jahrhundertealten Dorfkirche. Die Dieburgerin, die auf den Rat einer Freundin die Winters erstmals aufsucht, beschließt also: „Diese Rose nehme ich sofort mit, zwei weitere suche ich mir an einem anderen Tag aus“. Die Fülle der Blüten ist einfach zu überwältigend.
Das ehemalige Bauerngehöft der Winters, das nur über die schmale Eckstraße zu erreichen ist, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Anlaufpunkt für Rosenfreunde entwickelt und ist längst mehr als ein Geheimtipp. Sogar per Bus steuern inzwischen Senioren den Rosengarten an, um sich an der duftenden Pracht zu erfreuen.
Lothar (73) und Christel (70) Winter sind die Hüter des Rosenparadieses, das sie in der Wachstumsphase Tag für Tag auf Trab hält. „Wir haben viel Freunde an den Rosen, aber auch viel Arbeit damit“, sagt das Paar, das längst die goldene Hochzeit hinter sich und auch Kinder und Enkel hat. Sogar im Hof leuchten die Blüten, stehen Rosen reihenweise in Töpfen und kleinen Containern bereit, denn die Winters haben vor Jahren mit dem Verkauf von Rosen begonnen, nachdem sich ihr Hobby immer weiter herumgesprochen hatte und ihr Rat immer mehr gefragt war.
Der ehemalige Bauerngarten nahe der Kirche hat sich nach und nach in einen Rosengarten verwandelt. Lothar und Christel Winter hatten sich bei Züchtern und in Rosenzuchtzentren umgesehen wie etwa im fränkischen Steinfurth und immer wieder einiges mitgenommen und geordert. So gediehen in dem großen Garten immer mehr Rosen. Inzwischen entfalten Beet- und Bodendecker-Rosen ihre Blüten, Kletter- und Strauchrosen, auch Hochstamm- und Edelrosen gedeihen entlang der verschlungenen Wege im Garten. 2004 hat das Ehepaar so richtig mit der dem Ausbau des Rosengartens begonnen.
„Hoffentlich regnet es endlich mal kräftig“, meint Lothar Winter mit Blick in den Himmel, als ringsum Gewitter rumoren. Die „Königin der Blumen“ brauche viel Wasser und auch Dünger – was viele Rosenfreunde nicht berücksichten, wie er anfügt. Die Hauptblüte in diesem Jahr ist jetzt fast schon überschritten. Aber es können noch zwei, drei weitere Blühphasen folgen, wissen Christel und Lothar Winter über ihre Schützlinge, die so blumige Namen tragen wie etwa Heidetraum, Aprikola, Kronjuwel, Rotilia oder Eliza, um nur einige zu nennen. Ein Ratschlag der Praktiker, die vor etwa einem Jahrzehnt in einem besonders strengen Winter von den damals etwa 2000 Rosenstöcken bei Minustemperaturen von 20 Grad etwa ein Drittel einbüßten: Ohne reichlich Wasser bei Trockenheit und auch immer wieder Flüssigdünger ist die Blütenpracht sehr rasch vergänglich. „Man muss die Rosen gut füttern und sie gut versorgen – und ihnen auch gut zureden“, meint Lothar Winter. „Nach dem August soll man die Rosen allerdings nicht mehr düngen, sonst leiden sie später im Winter, weil die Triebe nicht mehr ausreifen“, ergänzt Christel Winter.