Ein Platz erinnert an den letzten Dieburger Landrat
Hergershausen erinnert im Wohnquartier „In der alten Mühle“ an den Sozialdemokraten Heinrich Klein. Er vertrat den Kreis auch im Bundestag.
Von Michael Prasch
Im Hergershäuser Quartier „In der alten Mühle“ ist ein Platz nach dem letzten Landrat des einstigen Kreises Dieburg benannt.
(Foto: Michael Prasch)
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HERGERSHAUSEN - Er war der letzte Landrat des einstigen Kreises Dieburg, war dann noch als SPD-Bundestagsabgeordneter aktiv und ist 1989 gestorben: Heinrich Klein. Nach ihm ist in seinem Heimatort Hergershausen ein Platz im Wohngebiet „In der alten Mühle“ benannt, das vor rund 15 Jahren nach und nach bebaut wurde und das sich auf einer Fläche von fast 20 Hektar vom Bürgerhaus bis hin zur Bahnlinie Babenhausen–Dieburg ausdehnt. Rund 160 Bauplätze umfasst das Wohngebiet, damit erhielt Hergershausen damals einen großen Zuwachs und übersprang die 2000-Einwohner-Marke.
Der Heinrich-Klein-Platz wurde im Wohngebiet nahe dem Eingang vom Bürgerhaus her angelegt. Auf ihm wird mit einem Schild an den Namensgeber erinnert, der 1932 geboren wurde, in Hergershausen zur Schule ging, nach der Mittleren Reife eine Ausbildung bei der Post absolvierte, sich an der Akademie für Arbeit fortbildete, als Redakteur einer politischen Monatszeitschrift aktiv wurde, der vor allem als Leiter der Pressestelle der früher sehr aktiven SPD Hessen-Süd in die Politik einstieg und von 1963 bis 1970 als Redakteur beim Institut für angewandte Sozialwissenschaft in Bonn tätig war.
Womit Heinrich Klein sich allerdings im heimischen Bereich einen Namen machte, waren seine Aktivitäten im Landkreis. Da war er ein Jahrzehnt lang im Kreistag Dieburg aktiv, die meiste Zeit als Vorsitzender der SPD-Fraktion, war dann im Landtag, wurde Nachfolger des tödlich verunglückten SPD-Landrats Ludwig Pfeifer und war dann, nach der Bildung des Landkreises Darmstadt-Dieburg, für die SPD von 1976 an bis zu seinem Tode Abgeordneter im Bundestag.
Auch in der Stadt Babenhausen selbst wird an Heinrich Klein erinnert. Da hat die örtliche SPD ihr Haus in der „Bummelgass“ im alten Stadtkern, wo im Hof ein mächtiger Kastanienbaum auch zum Feiern einlädt wie etwa beim Altstadtfest, Heinrich Klein-Haus genannt. Und in Groß-Umstadt, wo Heinrich Klein einmal Vorsitzender des SPD-Ortvereins war, wurde sogar die große Stadt-Sporthalle nach dem letzten Dieburger Landrat benannt.
Das Hergershäuser Wohngebiet „In der alten Mühle“ weist noch eine weitere Besonderheit auf: Da tragen die Straßen Namen wie „Am Mühlrad“, „Altmühlweg“, „Zur Rösselmühle“ und Roggenweg.
Als das Baugebiet angelegt wurde, ließ man eine Fläche von rund 6000 Quadratmetern frei, auf der inzwischen ganz in der Nähe des Bürgerhauses die neue Bachwiesen-Schule als Grundschule für Hergershausen und Sickenhofen entstand.