Seit Kurzem erinnert der offizielle Name „Eckehard-Colmar-Sporthalle“ an den Gründer der Tischtennis-Abteilung im TSV Langstadt. Colmars Tochter Ulrike Colmar-Dingel (links mit Sohn Aron) und Witwe Ingeburg Colmar nahmen die posthume Ehrung entgegen. Foto: Melanie Schweinfurth
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LANGSTADT - Im April 2011 feierten die Langstädter die Fertigstellung der Markwaldhalle, die anstelle der alten Turn- und Sporthalle gebaut worden war. Eigentlich ist der Name „Markwaldhalle“ nicht ganz zutreffend. Denn das Gebäude besteht nicht nur aus einer, sondern aus zwei Hallen, die jeweils für unterschiedliche Zwecke konzipiert wurden. Die eine Halle ist kulturellen Veranstaltungen vorbehalten, die andere Halle ist Trainingsstätte für verschiedene Sportarten und Austragungsort für Punktspiele und Wettbe- werbe.
Vor zwei Jahren schon erhielt die Kulturhalle den Namen Ludwig-Rodemich-Halle; Namenspate war Langstadts einstiger Bürgermeister, der nach dem Zweiten Weltkrieg von 1948 bis 1964 die Amtsgeschäfte in der Gemeinde führte. Seit Samstag trägt nun auch die Sporthalle den Namen eines verdienten Langstädters.
Feierstunde mit Bürgermeister Knoke
In Zukunft werden Tischtennisspieler und Turner, Teilnehmer an Präventions- und Seniorensportkursen sowie Schüler der Markwald-Grundschule Freizeit-, Profi- und Schulsport in der „Eckehard-Colmar-Sporthalle“ vereinen. Die beiden Langstädter Hans Wald und Bernd Bundschuh hatten angeregt, die Sporthalle nach Eckehard Colmar zu benennen. Der Magistrat habe dem Ansinnen gern entsprochen, erklärte Bürgermeister Achim Knoke (SPD) nun während einer Feierstunde, bei der die Namenstafel enthüllt wurde.
Eckehard Colmar wurde 1940 in Lichtenberg im Odenwald geboren. Erst 1963 zog er mit Ehefrau Ingeburg nach Langstadt, wo er bis 1972 als Lehrer arbeitete. Kurz nach der Ankunft im neuen Wohnort trat Colmar dem TSV bei und gründete dort mit einigen Gleichgesinnten 1964 eine Tischtennis-Abteilung, die er mehr als 40 Jahre lang leitete. Bereits in der Verbandsrunde 1965/66 feierte die erste Herrenmannschaft mit ihm die Meisterschaft in der C-Klasse und den Aufstieg in die B-Klasse. Zahlreiche sportliche Erfolge schlossen sich an – bis hin zum Aufstieg des ersten Damen-Teams in die Zweite Bundesliga, wo sie sich in der ersten Tabellenhälfte behaupten.
„Eckehard Colmar ging es aber nicht nur um den sportlichen Erfolg oder den Tabellenplatz. Die Jugendförderung und das menschliche, fürsorgliche Miteinander waren ihm immer ein großes persönliches Anliegen“, sagte Bürgermeister Knoke. Es sei bedauerlich, dass besondere Menschen erst posthum zum Namensgeber besonderer Orte würden. Eckehard Colmar war im Juni dieses Jahres gestorben.
Christa Erbes, eine der drei TSV-Vorsitzenden, ergänzte die Ansprache mit Anekdoten aus jener Zeit, als Colmar Trainer der Tischtennis-Jugend war, und berichtete von seiner freundschaftlichen und stets aufmunternden Art, mit der er die jungen Sportler motivierte. Mit Christa Erbes leitet Eckehard Colmars Tochter Ulrike Colmar-Dingel heute die Tischtennis-Abteilung.
Im TSV schnell eine Heimat gefunden
Die Würdigung für ihren verstorbenen Vater nahmen die Geschwister Ulrike, Heike und Dietrich sowie Witwe Ingeburg Colmar entgegen. Als nicht in Ort geborene hätten sie durch den TSV in Langstadt schnell eine Heimat gefunden, sagte Dietrich Colmar. „Die Initiative von Hans Wald und Bernd Bundschuh, die auf würdevolle Weise an unseren Vater erinnert, wärmt unsere Herzen.“