Die Erpelanlage – gern auch mal als „grüne Lunge“ von Alsbach bezeichnet – soll ansprechend gestaltet werden. Foto: Karl-Heinz Bärtl
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ALSBACH-HÄHNLEIN - Jetzt kommt die Kehrseite der Medaille. Dass mit den Plänen für die Neugestaltung der Erpelanlage in der Mitte von Alsbach zuletzt immer häufiger vom „Erpelpark“ die Rede war, zeugte bereits von gewissen Ambitionen um das in den vergangenen Jahren eher stiefmütterlich behandelte Areal. Skulpturen des ungarisch-französischen Künstlers László Szabó wurden bereits aufgestellt; die gern auch mal „grüne Lunge“ von Alsbach bezeichnete Fläche soll nun ansprechend gestaltet werden. Doch große Visionen ziehen eben auch große Kosten nach sich.
Das wurde in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses deutlich, in der Landschaftsarchitektin Anette Ludwig ihre Ideen von der Gestaltung des südlichen Bereichs rund um den existierenden Spielplatz präsentierte und dabei die Vorarbeit des „Arbeitskreises Erpelanlage“, von Professor Christoph Kuhn sowie Studenten der TU Darmstadt aufgriff.
Dass die Gesamtkosten für diese Hälfte des Erpelparks damit auf etwa 430 000 Euro klettern, ließ den eigentlich zur Verfügung stehenden Haushaltsansatz von 220 000 Euro eher verblassen. Entscheiden könnte am Dienstag, 24. April, das Parlament, ob die Pläne weiter verfolgt und die Mehrkosten möglicherweise durch Landesmittel aus dem Programm der „Hessenkasse“ aufgefangen werden.
Herzstück des Konzepts ist eine neue „Aktivitätszone“ mit einem großen Brunnen im Bereich des vorhandenen Spielplatzes. Gleichzeitig sollen die Wege im Park neu gestaltet werden und durch eine direkte West-Ost-Verbindung im südlichen Bereich ein geschlossener Rundgang entstehen. Ziel ist, dass der neue Brunnen, der mit 120 000 Euro inklusive Wasseraufbereitung auch einen wesentlichen Teil der Kosten verursacht, spielerisch genutzt werden kann. Zugunsten der Sicherheit soll die Wassertiefe bei nur 20 Zentimetern liegen. Dafür könnten Trittsteine über die etwa 50 Quadratmeter große Wasserfläche führen, die die jüngeren Besucher der Erpelanlage zu Hüpfspielen animieren. „Insgesamt soll der Brunnenplatz so geöffnet werden, dass er zum Ort der Begegnung aller Generationen wird“, erklärte Ludwig. Auf verschiedenen Sitzgelegenheiten könnte der Blick dabei in den Park fallen. Aber auch auf ein zweites bespielbares Element nahe der Brunnenanlage, möglicherweise eine Art „Matschtisch“ für Kinder, dessen Wasser aus dem Schnabel eines Erpel fließen könnte. Die Eingangsbereiche von der Alten Bergstraße und aus dem Süden würden neu gestaltet, Neupflanzungen von Stauden und blühenden Kleingehölzen könnten das Ideal der „blühenden Bergstraße“ aufgreifen. Die bereits bestehenden „Senioren-Spielgeräte“ in der Erpelanlage sollen inte-griert werden.
An der Qualität der Planung hatten die Ausschussmitglieder keinen Zweifel. Den gab es allerdings auch nicht daran, dass große Kostenreduzierungen nicht möglich sind, ohne das Gesamtkonzept zu zerstören. Die Sorge, dass eine künftige Planung des nördlichen Bereichs der Erpelanlage noch einmal 400 000 Euro verschlingen könnte, versuchte Bürgermeister Georg Rausch (Initiative Umweltschutz) zu entkräften. „Wir brauchen vielleicht noch einmal 150 000 Euro, um die Nordfläche zu ergänzen“.