E-Mobilität stand im Mittelpunkt des Iuhas-Empfangs in Alsbach-Hähnlein. Als Gastredner referierte Akasol-Mitgründer Björn Eberle über das Thema.
ALSBACH-HÄHNLEIN - Die Zukunft der Mobilität wird nicht nur eine Frage des Antriebs sein. „Es geht nicht nur um Technologie-, sondern auch um Bewusstseinswandel“, betonte Björn Eberle, Mitgründer der Akasol AG in Darmstadt, die für den Schwerlastverkehr und ÖPNV Batterielösungen im Bereich der E-Mobilität entwickelt.
Eingeladen wurde Eberle von der „Initiative Umweltschutz Hähnlein Alsbach Sandwiese“ (Iuhas), die auch in diesem Jahr der Tradition folgte, ihren Neujahrsempfang mit einem gesellschaftlich relevanten Thema aufzuwerten. Etwa 70 Zuhörer kamen am Sonntag in das Bürgerhaus „Sonne“ und nahmen nicht nur positive Töne zu elektrifizierter Mobilität hin, sondern fragten auch kritisch nach, wie weit Wirtschaft, Infrastruktur, Politik und Verbraucher auf dem Weg sind, sich von fossilen Brennstoffen in der Fortbewegung zu lösen.
Eberle arbeitete heraus, in welchen Bereichen elektrifizierte Mobilität ein deutlich leichteres Spiel habe als in anderen. E-Mobilität sei vor allem dort gut einsetzbar, wo die Anwendungen genau planbar sind. Das sei etwa im Busverkehr der Fall, für den Eberle darauf hinwies, dass es bereits erste Hersteller von Bussen gebe, die keine Dieselfahrzeuge mehr produzieren wollen.
Eberle lobte den Wirkungsgrad von Batterien, der bei 70 bis 80 Prozent liegen könne im Vergleich zum Verbrennungsmotor, der es auf etwa 20 bis 30 Prozent bringe. Heute würde allerdings das Know-How und die Wertschöpfung der Batterieproduktion noch überwiegend in Asien liegen. „Es geht derzeit darum, wieder den Anschluss zu finden, von der Technologieführerschaft sind wir weit weg.“
Verbesserungen beim Batterie-Recycling nötig
Thematisiert wurden auch die Herausforderungen von elektrifizierter Mobilität. So mahnte Eberle, dass zulasten der Reichweite von E-Fahrzeugen auch weiter kleinere Batterien eingebaut werden sollten, wo der Verbraucher vielleicht gar keine große Reichweite benötige. Deutliches Verbesserungspotenzial attestierte er auch im Bereich des Batterierecyclings, so dass wertvolle Rohstoffe wie etwa Kobalt so nachhaltig wie möglich im Wirtschaftskreislauf bleiben.
Ähnlich wie bei Textilien sei es wichtig, dass Industrienationen ihre Rohstoffe künftig dort kaufen, wo die Arbeitsbedingungen der Leute gut seien. Die Kritik, die Produktion der Batterien sei ökologisch sehr energieaufwendig, konterte Eberle mit der Aussage, dass sich der ökologische Fußabdruck nach zwei bis drei Jahren amortisiere und sich dieser Wert immer weiter verbessere, je mehr Strom aus regenerativen Quellen stammt.