Die Gemeinde will neue Kies-, Schotter- und Mulchgärten verbieten. Das hat das Parlament beschlossen. Bestehende Gärten haben Bestandsschutz.
Von Sebastian Philipp
Den tristen Anblick von noch mehr geschotterten Gärten soll es in Alsbach-Hähnlein laut einem Antrag der Initiative Umweltschutz nicht mehr geben.
(Archivfoto: Atmaca)
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ALSBACH-HÄHNLEIN - Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Dass allerdings Stein- und Schottergärten nicht die erste Wahl sind, um der Natur und ihren Tieren einen artgerechten Lebensraum zu bieten, ist kaum kontrovers zu debattieren. Die Hoffnung auf wenig Pflegeaufwand macht das Vorgarten-Grau allerdings bei manchem Hausbesitzer so beliebt. In Alsbach-Hähnlein soll damit jetzt Schluss sein. Während bereits bestehende Stein- und Schottergärten Bestandsschutz genießen, soll es künftig wieder grüner in den Gärten werden.
Einen entsprechend Antrag hat die Initiative Umweltschutz unter dem Titel „Biodiversität statt Steinwüste“ ins Parlament gebracht und in dessen jüngster Sitzung dafür eine Mehrheit gefunden. Zunächst geht es darum, in einer Sitzung des Bauausschusses darzustellen, wie künftig das Anlegen von Kies-, Schotter- und Mulchgärten „interpretationsfrei und rechtssicher verhindert werden kann“.
„Wir haben im Parlament einen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaktionsplan beschlossen“, begründete Hans Herrmann (Initiative Umweltschutz) den Antrag, mit dessen Vorstoß dieses Ansinnen nun an einer Stelle konkretisiert werden soll. „Es geht uns weniger darum, jemandem Vorschriften zu machen, sondern zu beraten“, zielte er darauf ab, dass der Antrag auch vorsieht, seitens der Gemeinde Beratungsangebote umzusetzen oder auf sie zu verweisen, wie eine ökologisch wertvolle Gartengestaltung aussehen könnte, die gleichzeitig pflegeleicht ist. Ingrid Schnürle (CDU) wertete die Zielrichtung des Antrags als „durchaus richtig und sinnvoll“. „Wir sind uns einig, dass Kies und Schotter schlecht für das Mikroklima sind.“ Sie mahnte jedoch, dass Vorgaben nur gemacht werden könnten, wenn die Gemeinde selbst Vorbild sei und ihre eigenen Flächen auf ihre derzeitige Gestaltung hin überprüft.
Auch vonseiten der Freien Wähler sowie der SPD gab es Zustimmung für die grundsätzliche Idee des Antrags. Frank Schäfer (Freie Wähler) sieht die Gemeinde dabei allerdings nicht in der Pflicht, direkt selbst ein Beratungsangebot für Gartenbesitzer zu leisten.
Offen blieb bis zuletzt, wie genau künftige Kontrollen der neuen Richtlinien aussehen könnten. Also etwa festzustellen, ob Steingärten schon länger existieren und Bestandsschutz genießen oder aber neu angelegt wurden.