Das Kneippbecken im Sperbergrund in Alsbach ist nach einer Überholung wieder zugänglich. Es lädt zum Wassertreten ein.
Von Claudia Stehle
Eine angenehme Erfrischung an warmen Tagen ist das Wassertreten im Kneipp-Becken.
(Foto: Hans Dieter Erlenbach)
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ALSBACH - Es ist ein einladendes und bei dem derzeitigen Wetter auch angenehm kühles Plätzchen, der Sperbergrund am Waldrand oberhalb der Alsbacher Hauptstraße. Leise plätschert eine kleine Fontäne im kleinen Teich unter den schattenspendenden Bäumen, Tische und Bänke laden zum Sitzen und auch zum Picknick ein.
Die Besonderheit dieses Ortes ist ein wenig hinter dem Teich versteckt, das blau geflieste saubere und gepflegte Kneipp-Becken zum Wassertreten und für Armbäder. Gerade kommt ein Vater mit seinen beiden Kindern und dem Hund auf seinem Spaziergang vorbei. „Das Wasser ist schön kühl, kann ich mal rein?“, fragt der kleine Junge nachdem er das knietiefe Wasser im Becken mit der Hand getestet hat. „Besser nicht, wir haben doch kein Handtuch dabei“, sagt sein Vater.
Doch ein Handtuch brauchen die Nutzer des Kneipp-Beckens gar nicht, denn die daneben stehende Gebrauchsanweisung empfiehlt die Nutzung ohne anschließendes Abtrocknen von Armen oder Beinen. Dass das Wasser im Becken so frisch ist, verdankt es der Quelle im Wald über dem Sperbergrund, die das Kneipp-Becken beständig speist.
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Laut Beideler war der frühere Alsbacher Bürgermeister Günter Breitstadt, der von 1964 bis 1977 amtierte, der Initiator der Kneipp-Anlagen in der damals noch selbstständigen Gemeinde. „Es gab gleich mehrere davon, beispielsweise eine beim Schloss und auch eine weiter beim Eselsgrund, die aber nicht mehr existieren“, erzählt Beideler. Lediglich die Anlage am Waldrand bei der Auffahrt zum Schloss an der Kirchstraße besteht noch. (steh)
Gerade kommt Ulrich Hahn mit seinem Sportrad zum Becken, hält an und steigt ab, zieht Schuhe und Socken aus und schiebt die Hosenbeine übers Knie, bevor er ins Wasser steigt, um mit dem Wassertreten zu beginnen, genau wie es auf dem Schild mit der Gebrauchsanweisung beschrieben ist. „Ich komme täglich ein bis zweimal hierher, entweder mit dem Rad oder zu Fuß, denn ich bin ein begeisterter Nutzer dieser Anlage“, sagt er. Für ihn sei der Sperbergrund damit ein schönes Ziel und die Anlage sei ein tolles Angebot, sagt er.
Wer sich nach dem Kneippen erfrischt fühlt, kann danach einen Spaziergang durch den ansteigenden Wald unternehmen und sich für den Melibokus, das Alsbacher Schloss oder die Burgruine Jossa als Ziel entscheiden. Eine Hinweistafel des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald informiert über die unterschiedlichen Wegstrecken.
Die Kneippanlage an dieser Stelle ist eine von mehreren ähnlichen Einrichtungen, die in den frühen siebziger Jahren in Alsbach angelegt worden sind, um Alsbachs Qualität als Naherholungsort zu unterstreichen. Die Betreuung hat der örtliche Verkehrs- und Verschönerungsverein übernommen, die Reinigung die Gemeinde. „Wir haben hier im Sperbergrund für den Einbau der Edelstahlhandläufe und Griffe am Becken gesorgt“, berichtet Charles Beideler, der Vereinsvorsitzende. Wassertreten und die kühlen Armbäder seien im Sommer sehr erfrischend, sagt er.