ALSBACH - (steh). Der Arbeitskreis Stolpersteine Alsbach lädt für Samstag, 13. Mai, zur Verlegung von 15 Steinen zur Erinnerung an jüdische Mitbürger. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Mahnmal am Bürgerhaus Sonne. Danach geht es zur Verlegung in die Hauptstraße, Kirchstraße und Bergstraße.
Im Oktober 2015 waren erste Stolpersteine von Günter Demnig verlegt worden. „Wir haben mehr als ein Jahr recherchiert, um Informationen zu den 15 Menschen zu erhalten, an die wir erinnern wollen“, sagt Anke Paul vom Arbeitskreis. Diesmal werden Steine für die Familien David, Frank, zwei Familien Marx sowie die Familie Horowitz verlegt. „Diese Familien waren ein fester Bestandteil der damaligen Alsbacher Gesellschaft“, sagt Paul und erinnert vor allem an David Frank. Er war Religionslehrer und Vorsänger in der Synagoge sowie jahrelang Vorsitzender des TV Alsbach. Der Verein wird eine Gedenktafel für Frank an der Gymnastikhalle enthüllen.
Nachkommen in den USA
Der Arbeitskreis stieß bei der Recherche auf Nachkommen David Franks in den USA, von denen aber niemand kommen kann. Allerdings erhielt der Arbeitskreis von ihnen ein Foto zur Geschichte des TV Alsbach.
In Alsbach gab es eine kleine jüdische Gemeinde, die bis etwa 1940 bestand. 1933 waren noch 21 Juden ansässig. „Die besondere Bedeutung der jüdischen Gemeinde hier steht im Zusammenhang mit dem 1616 angelegten Judenfriedhof für insgesamt 32 Gemeinden“, sagt Paul. Sie verweist darauf, dass der Arbeitskreis bisher noch keine genauen Hinweise auf Zacharias Meyer gefunden hat, für den deshalb bisher kein Stolperstein verlegt werden kann.