Nadel, Faden und Narkosemittel bitte mitbringen: Anette Müller als Sprechstundenhilfe erläutert Atreyu Christoffel die Folgen einer weiteren Gesundheitsreform. Foto: Katja Gesche
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RIMBACH - Zu einem bunten Faschingsabend hatten am Samstag die Rimbacher Schwarzwurzeln geladen. Kurze Sketche und Reden wechselten ab mit Zauberstücken und Tänzen. Zwischen den Programmpunkten konnten die Narren selbst das Tanzbein zu schwingen.
Anette Müller, Vorsitzende der Schwarzwurzeln, begrüßte mit einem schmissigen Liedchen. Viele Lacher erntete danach Bertram Schmitt mit seinem Zauberkunststück nach Anleitung. Scheinbar unbeholfen faltete er eine Banane, hatte er der doch in der Anleitungs-CD das Wort „Bandana“, also Stirntuch, mit der gelben Frucht verwechselt. Umso überraschender war es für die Zuschauer, dass das Obst dennoch spurlos verschwand. Später schaute er den Gästen des Abends noch in die Karten.
Eine amüsante Reise vom tiefen Odenwald in die große Stadt Mannheim beschrieb Erika Schütz als „Gertrudchen“. Unter vielen Lachern erzählte sie, wie sie im Zug eine Bremse auf der Nase ertrug, stand doch in der Bahn, man solle die Bremse nicht berühren. Ebenfalls für Verwirrung sorgte in einem Theater die Ankündigung: „Programm zehn Cent“. Pro Gramm zehn Cent, das wird aber teuer bei meinem Gewicht, dachte sie entsetzt.
Eine rasante Show zeigten sieben Mädchen der Wettkampfgruppe „Black Seven“ des Tanzstudios Dance Passion aus Fürth. Sie haben im Bereich Videoclip-Dancing 2016 in ihrer Kategorie die deutsche Meisterschaft gewonnen. Viel Applaus und Forderungen nach einer Zugabe folgten ihrem energiegeladenen Auftritt.
Scherzhaftes mit ernstem Hintergrund präsentierte Anette Müller als resolute Sprechstundenhilfe zusammen mit Atreyu Christoffel. Der Messdiener und KJGler war zum allgemeinen Amüsement in Frauenkleider geschlüpft und mimte eine Patientin mit Blinddarmbeschwerden. Sie beziehungsweise er wurde von der Schwester aufgeklärt, dass man sich im Zuge der Gesundheitsreform inzwischen selbst operieren muss. Nadel, Faden und Narkosemittel hat man bitteschön selbst mitzubringen. Kurzum: Alles kein Problem! Der Leitfaden zur Blinddarm-OP stehe ja im Regal.
Die Sorgen und Nöte eines Lehrers porträtierte der Sketch Vertretungsstunde. Neben Mitgliedern der KJG wirkten auch erwachsene Schwarzwurzeln an dem Beitrag mit, in dem sich ein Lehrer verzweifelt durch skurrile Situationen kämpfen musste. So beantragte ein Schüler Überstundenausgleich, wollte er doch die Nachtsitzstunden endlich abfeiern. Mit dabei waren hier Wolfgang Dörsam, Rainer Pietsch, Felix Pfeifer, Ines Grieser, Maren Klotz, Atreyu Christoffel, Josephine Pietsch, Celine Hausdorf, Selina Fey, Isabell Weigend, Simon Bitsch und Christian Ludwig.
Erwachsene Themen bearbeiteten dagegen Antje Christoffel und Nicole Pietsch. Als Küchenfrauen auf dem KJG-Zeltlager berieten sie darüber, wie man sich Männer gefügig macht. So solle man Männern bloß nie eine Frage stellen, sie können sich doch nicht zwischen ja und nein entscheiden.
Die Sketche kamen bei den Zuschauern gut an, erhielten viel Applaus und viele Lacher.
Bis vor einigen Jahren hatten die Schwarzwurzeln noch große Prunksitzungen in der Sporthalle der Brüder-Grimm-Schule abgehalten. Die kann allerdings nicht mehr für solche Veranstaltungen genutzt werden. Seitdem feiern die Rimbacher Närrinnen und Narren eine Nummer kleiner im katholischen Pfarrzentrum.
Dem Spaß, den Jung und Alt an diesen Abenden erleben, tut dies offensichtlich keinen Abbruch.