Begutachten, sortieren, zusammenlegen: Ein Teil des 35-köpfigen Basar-Teams bei den Kleidermarkt-Vorbereitungen. Foto: Cornelia von Poser
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RIMBACH - Das evangelische Gemeindehaus in Rimbach ist am Donnerstag so gut wie zugeparkt. Ältere und jüngere Menschen schaffen in ihren Fahrzeugen säckeweise Kleidungsstücke und Schuhe heran. Sie sind für den 20. ökumenischen Kleidermarkt gedacht. Mittlerweile ist im Vorraum bereits ein beachtlicher Berg entstanden. „Wir haben viele liebe Spender“, sagt Inge Welcker, die Hauptorganisatorin des Marktes, dankbar angesichts der Unmengen an Textilien. „Viele kommen sogar von Mörlenbach oder Wald-Michelbach.“
Auch Schuhe, Gürtel oder Taschen im Angebot
Mit diesen Spenden beginnt jedoch erst die Arbeit für das Helferteam in Rimbach. 35 Mitstreiter, allesamt Mitglieder der evangelischen oder katholischen Gemeinde beziehungsweise der örtlichen Kolpingsfamilie, bereiten jeweils mittwochs und donnerstags den Kleidermarkt vor. Zweimal im Jahr finden diese Basare statt, freitags und samstags. Die fleißigen Helfer inspizieren dabei stundenlang Kleidungsstücke, sortieren aus, legen zusammen, ordnen nach Männer-, Frauen- und Kinderkleidung. Später nach Größen. Schuhe, Gürtel oder Taschen erhalten ebenfalls einen passenden Ort. Auch sieben Männer sind unter den Ehrenamtlichen. Bei der Abräumaktion helfen diesmal zudem Konfirmanden mit.
Dies alles will gut koordiniert sein. Die 81-jährige Hauptorganisatorin Inge Welcker übernimmt es daher, die Helfer jeweils zu einem Vortreffen sowie zur Nachbereitung einzuladen: Mit dem Auto werden alle Wohnhäuser der Mitstreiter abgefahren und die ausgedruckten Einladungen persönlich abgegeben oder in die Briefkästen gesteckt. Auch die Einsatzpläne werden persönlich von ihr zugestellt. Denn das eingespielte Team des Kleidermarktes arbeitet mittlerweile in Schichten und geht außerordentlich routiniert vor, um die eintreffenden Spenden zu sortieren und an den Verkaufstagen einen übersichtlichen und ansprechenden Markt zu bieten. So ist beispielsweise nicht nur festgelegt, wo Jacken hängen oder Pullover gestapelt werden. Es gibt sogar genaue Absprachen, wo welche Kleiderbügel aufzubewahren sind. Später wird für fast jeden – vom Baby bis zum Senior, von Größe S bis zu XXL – etwas gut Erhaltenes zu finden sein. „Besonders beliebt sind immer Hosen und Schuhe, gerade Sportschuhe“, erläutert die Rimbacherin Welcker.
ÖFFNUNGSZEITEN
Der ökumenische Kleidermarkt im evangelischen Gemeindehaus in Rimbach ist am heutigen Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet und am Samstag von 10 bis 15 Uhr. Der nächste dieser Secondhand-Basare findet im April 2018 statt. Dann wird Frühjahrs- und Sommermode angeboten. (cvp)
Seit 2008 veranstaltet das Helferteam den Kleider-Basar im Gemeindehaus der evangelischen Kirche. Plakate kündigen die Aktion jeweils von Wald-Michelbach bis Fürth und Heppenheim an. Entsprechend groß ist die Besucherzahl. Etwa 200 Gäste kommen jeweils zu den Kleidermärkten, wobei immer gleich nach der Eröffnung der größte Andrang herrscht. Einige der Gäste kommen immer wieder. „Wir haben bereits viele Stammkunden, die zu jedem Markt kommen“, erzählt Seniorin Welcker.
Doch obgleich die Veranstaltung bereits von Beginn an gut besucht worden sei, konnten die Ehrenamtlichen erst nach und nach ihr eigentliches Ziel umsetzen. Denn die fleißigen Helfer wollten mit ihrer Initiative vor allem denen zu neuer Kleidung verhelfen, deren finanzielle Lage eher angespannt ist. „Wir erreichen jetzt mehr das Klientel, das wir ursprünglich erreichen wollten“, freut sich Welcker. Ein Grund hierfür sei auch die Tatsache, dass zahlreiche Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund den Kleider-Basar besuchten.
Was während der Basar-Tage nicht verkauft werden kann, wird wiederum sortiert und geht an soziale Einrichtungen, wie das Frauenhaus in Bensheim, die Obdachlosenhilfe oder die Nieder-Ramstädter Heime. Denn Lagermöglichkeiten hat das ökumenische Kleidermarkt-Team nicht. So beginnt das Sortieren bei jedem Markt aufs Neue. Mit den Einnahmen, die je zur Hälfte an die evangelische und die katholische Gemeinde gehen, werden soziale Projekte unterstützt. Im April gab es beispielsweise eine Spende an die Diakonie, die damit psychisch kranken Eltern und ihren Kindern einen Ausflug ermöglichen konnte.
Doch noch sortieren und arrangieren fleißige Hände im Gemeindehaus an der Staatsstraße die Textilien. Wenn am Abend auch das letzte Kleidungsstück an seinem Platz liegt und die Ausschilderung abgeschlossen ist, dann kann er starten, der 20. ökumenische Kleidermarkt.