Merle Lembeck aus Osnabrück wird für vier Wochen in Rimbach ihre Kunst präsentieren. Foto: Katrin Probst
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RIMBACH - Mit der erstmaligen Vergabe eines Kunst-Stipendiums unterstreicht der Kunstpalast Rimbach seine Ambitionen, hochwertige Kunst in ihren unterschiedlichen Facetten einem breiten Publikum zugänglich zu machen. „Die Bevölkerung im ländlichen Raum hat kaum die Möglichkeit, zeitgenössische bildende Kunst wahrnehmen zu dürfen. Dafür sind lange Anfahrtswege in Städte wie Darmstadt, Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe und Frankfurt nötig“, schreibt die Kunstwerkstatt.
Ausgewählt wurde Merle Lembeck aus Osnabrück. Die junge Frau experimentiert mit unterschiedlichen Materialien, wie zum Beispiel Holz, Holzfaserplatten, Glattleder oder Langfellstoffen. Daraus stellt sie laut Kunstpalast Variationen von klein- und großformatigen Objekten her, die an Garnspindeln erinnern. Die Vielfalt der Gestaltformen und Oberflächen verleiht den Objekten eine besondere haptische Qualität und führt zu ungewöhnlichen räumlichen Seherfahrungen. „Das Thema Raum spiegelt sich in all meinen Arbeiten wider. So entstehen durch etliche Farb- und Flächenüberlagerungen und dem Einsatz von verschiedensten Materialien, unterschiedliche Tiefenwahrnehmungen, die den Betrachter zu ungewöhnlichen räumlichen Seherfahrungen anregt“, sagt Merle Lembeck. Über die gesamte vierwöchige Dauer des Stipendiums wird die Künstlerin eigene Arbeiten im Kunstpalast ausstellen.
Die Sinne schärfen und Schranken abbauen
Das Stipendium sehen die Verantwortlichen gleichermaßen als Bildungs- und Informationsauftrag. Ein Stipendium biete die beste Möglichkeit, Kunst für regionales und überregionales Publikum auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten zu präsentieren. Durch die mehrwöchige Anwesenheit einer zeitgenössisch arbeitenden professionellen Künstlerin würden Sinne geschärft, Austausch ermöglicht, Hemmschwellen und Schranken abgebaut. Die Einrichtung des Stipendiums soll im Besonderen die heranwachsende Generation ansprechen. Daher werden auch die umliegenden Schulen kontaktiert, um den Schülern einen besonderen Zugang zur Kunst zu ermöglichen.
Beginnen wird das Stipendium mit einer Vernissage am 20. April. Enden wird es mit einer Finissage am 20. Mai, bei welcher Lembeck zusätzlich die während des Stipendiums entstandenen Werke zeigen wird. Am 5. Mai soll es eine sogenannte Midissage geben, verbunden mit einem Gespräch mit der Künstlerin. Dabei gewährt Lembeck Einblicke in die bisher entstandenen Arbeiten und Skizzen. Sowohl Vernissage als auch Finissage werden musikalisch begleitet.
Trotz ihrer jungen Jahre hat Lembeck bereits eine beachtliche künstlerische Vita vorzuweisen. Sie ist Gewinnerin des „Piepenbrock Kunstförderpreises“, Stipendiatin des Niedersachsen-Stipendiums, Stipendiatin des Deutschland-Stipendiums. Unterstützt bei der Auswahl hat die Kölner Galerie Schmidt und Schütte, die Künstler Petra Höcker und Martin Hintenlang, der im Kunstpalast Rimbach für Bildende Kunst zuständig ist.