Stimmgewaltiges Gospelkonzert in Lorsch mit den „Voices“
Von Bernd Sterzelmaier
Frauenpower beim Gospelkonzert. Foto: Karl-Heinz Köppner
( Foto: Karl-Heinz Köppner)
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LORSCH - „Oh Happy Day“, intonieren die 43 Sängerinnen und sieben Sänger des Chors „Voices“ am Schluss ihres „Trost-Konzerts“ in der Lorsch Pfarrkirche Sankt Nazarius. Das Gotteshaus war mit 600 Zuhörern voll besetzt, als die schwarz gekleideten Gospel-Sänger mit ihren weißen Schals durch die Kirche in den Altarraum zogen und schon unterwegs zu singen begannen. Chorleiter Thomas Adelberger versprach „Lieder voller Kraft und Freude“. Daniel Hartnagel am Cajon und Julia Chatzopoulos an der Oboe begleiteten die Sänger. Claudia Heinz, Irina Kuhaneck, Beate Piwerka und Andreas Meusel traten als Solisten ans Mikrofon. Adelberger begleitete den Chor am Keyboard.
Die „Voices“ bezogen sich bei diesem Konzert auf die für viele Menschen trostlose Zeit im November. Trost spendet beispielsweise „You’ll never walk alone“. Dieses Lied aus dem 1945 uraufgeführten Musical „Carousel“ gilt als Hymne des Fußballvereins FC Liverpool und vieler Fußballfans, deren Gesänge die Stadien in moderne Kathedralen verwandeln.
Auch der Chor „Voices“ lud die Zuhörer zum Mitsingen ein. Das war umso einfacher, als nicht die gängigen Gospel-Songs vorgetragen wurden, sondern ein Querschnitt aus der Popmusik der vergangenen Jahrzehnte. „Earth Song“ und „Heal the world“ von Michael Jackson, „Tears in heaven“ von Eric Clapton oder „Bridge over troubled water“ von Paul Simon sind zu Volksliedern geworden, die genauso gut in den Gesangbüchern stehen könnten. Dazwischen waren Melodien zu hören, wie sie im südlichen Afrika gesungen werden. Eine Lesung von Michael Burk aus der Schöpfungsgeschichte, wie sie im Buch Genesis im Alten Testament steht, stellt zwischen den Liedern den Bezug zum Thema Trost her. Adelberger leitete die Lieder mit den Übersetzungen der Texte ein, um Verständnis für die tröstenden Worte zu wecken.
Insgesamt 150 Lieder umfasst das Repertoire der „Voices“. Der 1999 gegründete Chor probt alle 14 Tage jeweils donnerstags im Paulusheim. Neue Sänger sind willkommen, wie Dirigent Adelberger nach dem Konzert sagte. Das Singen im Chor wirkt in dieser Form besonders „ansteckend“, weil die Sängerinnen und Sänger immer in Bewegung sind und sämtliche Texte auswendig kennen. Zum nachweihnachtlichen Singen und Musizieren wird für Sonntag, 14. Januar, um 16 Uhr eingeladen.