Testphase vorbei: Windpark Greiner Eck läuft im Regelbetrieb
Stolz auf den Windpark Greiner Eck bei Neckarsteinach sind (von links) Micha Jost von der Energiegenossenschaft Starkenburg, , Bürgermeister Herold Pfeifer, Planer Jürgen Simon und Bauamtsleiter Roland von Petersdorff-Hagendorn. Foto: Michael Kochendörfer
( Foto: Michael Kochendörfer)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
NECKARSTEINACH - (kim). Nach einer Testphase ist der Regelbetrieb im Windpark Greiner Eck bei Neckarsteinach aufgenommen worden. Das nahmen Planer Jürgen Simon, Energie-Genossenschaftsvertreter Micha Jost und Neckarsteinachs Bürgermeister Herold Pfeifer (SPD) zum Anlass, den ersten Windpark im Kreis Bergstraße vorzustellen.
Die Anlagen sind auf dem Höhenzug auf einer Fläche von 220 Hektar verteilt. Bürgermeister Pfeifer erklärt, dass der Gegenwind einer Bürgerinitiative spürbar war. Den Gegnern sei Gelegenheit gegeben worden, selbst im Amtsblättchen ihre Argumente vorzutragen. Die Entscheidungen in der Stadtverordnetenversammlung seien dann jeweils mit großer Mehrheit oder einstimmig gefallen.
Die Stadt partizipiert von den Anlagen durch die Pacht und an den Erträgen. Zwei der fünf Windräder stehen auf städtischem Grund, zwei gehören zu Hirschhorn, ein Rad steht auf dem Grund von Hessen Forst.
DATEN
Jede der fünf Anlagen des Windparks Greiner Eck hat eine Nennleistung von drei Megawatt. Die Nabenhöhe beträgt 135 Meter. Der Rotordurchmesser beträgt 115 Meter. Ein jedes Windrad hat also eine Höhe von 192,5 Meter. Nach Vogel- und Fledermauskartierungen, FFH-Verträglichkeitsuntersuchungen, Projektvorstellungen bei der Kommunalpolitik und der Bürgerschaft und der im Februar 2016 erfolgten Baugenehmigung wurde das letzte Windrad Mitte Mai in den Probebetrieb genommen. Kontakt: Energiegenossenschaft Starkenburg, Weiherhausstraße 8 b, 64646 Heppenheim, 06252-12 41 382; E-Mail info@energiestark.de. (mik)
„Damit können wir unsere Investitionen zur Verlegung des Breitbandes realisieren“, sagte Pfeifer. Vier der fünf Anlagen befinden sich im Eigentum der „Windpark Greiner Eck GmbH & Co. KG“, an der mit jeweils 50 Prozent die Stadtwerke Viernheim und die Stadtwerke Bad Vilbel beteiligt sind. Die fünfte Anlage gehört der Energiegenossenschaft Starkenburg mit Sitz in Heppenheim. Sie wird als „Bürgerwindrad“ betrieben. Die Energiegenossenschaft hat sich an unterschiedlichen Projekten in der Region (nicht nur in Windkraft wie auf der Neutscher Höhe oder bei Gundersheim) beteiligt. Entwickelt, geplant und realisiert wurde das Projekt vom Büro 3P – Energieplan mit Jürgen Simon aus Viernheim.
Wegen dieser Form der Zusammenarbeit in der Region sprechen die Beteiligten von einem „Bergsträßer-Odenwälder Projekt“. Vorab hat der Planer die Windkarten studiert und festgestellt, dass das Greiner Eck mit Windgeschwindigkeiten zwischen fünf und sieben Metern pro Sekunde „ein sehr windhöffiger Standort“ ist. Simon: „Hier wird Strom schadstofffrei produziert. Windkraft ist eine effiziente Form der Erzeugung von Energie.“ Sein Hauptargument: „Hier werden jährlich 22 300 Tonnen CO2 im Vergleich zu fossilen Brennstoffen eingespart. Für die Energiewende müssen wir selbst Sorge tragen.“
Der Windpark mit einer Gesamtleistung von 15 Megawatt ist in der Lage, 28,6 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr zu produzieren und damit 9200 Haushalte zu versorgen. Die Hochebene „Greiner Eck“, weitab von jeglicher Besiedelung, liegt auf 500 Metern Höhe.