In der Grundschule Schimmeldewog können die Kinder zurzeit nicht auf die Toilette gehen. Ratten haben Leitungen im Sanitärbereich zerfressen. Jetzt muss saniert werden.
Von Thomas Wilken
Durchgefressene Abwasserleitungen.
(Foto: Kreis Bergstraße)
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SCHÖNMATTENWAG - Die Ratten sind schuld: An der Grundschule Schimmeldewog muss bis zum Frühsommer umfangreich saniert werden, da die Tiere mehrere Leitungen im Sanitärbereich zerfressen haben. „Der Schulbetrieb ist nicht gefährdet“, teilte die Pressestelle des Landratsamts auf Anfrage mit. Derzeit steht als Zwischenlösung ein Toilettencontainer auf dem Schulhof. Quasi eine Wiederholung des Zustands während der Renovierung vor acht Jahren, als die Schüler ebenfalls aufs WC-Häuschen auf dem Schulhof gehen mussten.
Die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Erdgeschoß des Neubaus der Grundschule betreffen nach Auskunft des Kreises den Boden und Teilflächen der Trockenbauwände. „Ursache hierfür sind mehrere defekte Abwasserleitungen im Bereich der WC-Anlagen, die von Ratten durchgefressen wurden.“
Fäkalwasser im Estrich bringt Rohre zum Platzen
Durch die Löcher in den Leitungen sei über mehrere Jahre unbemerkt Fäkalwasser in den Estrich gesickert. Wegen der Feuchtigkeit im Estrich sei eine Heizungsleitung im Boden korrodiert und gerissen. Dadurch wiederum sei noch mehr Wasser in den Estrich gelaufen, wodurch auch die angrenzenden Räume betroffen seien. Ende Mai sollen die Räume wieder nutzbar sein.
Bemerkt wurde der Schaden laut Kreis-Pressestelle im Dezember 2018, als man einen hohen Verlust im Heizungssystem feststellte und gleichzeitig an den Trockenbauwänden feuchte Stellen mit Schimmelbefall sichtbar wurden. Die WC-Anlagen wurden daraufhin geschlossen.
Gebäudeversicherung bezahlt den Schaden
„Dem Kreis Bergstraße wird durch diesen Vorfall kein finanzieller Schaden entstehen“, teilt der Kreis mit. Die Gebäudeversicherung komme für die Schäden auf. Die Abwicklung der Schadensbeseitigung werde komplett von der Versicherung übernommen, sagte die stellvertretende Pressesprecherin Cornelia von Poser. Zur Höhe des Schadens könne der Kreis deshalb nichts sagen. Dem Kreis-Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft obliege lediglich die Bauüberwachung.
Erneuert werden müssen von Posers Angaben zufolge etwa 200 Quadratmeter Estrich mit Belag aus Fliesen oder Linoleum, zirka 80 Quadratmeter Trockenbauwände mit Belag aus Fliesen oder Tapeten, 15 Meter Abwasser- und 40 Meter Heizungsleitungen. Um künftig Schäden durch Ratten zu verhindern, würden in die Grundleitungen sogenannte Rattensperren eingebaut.