Beim Osterkonzert auf dem Marktplatz singt der gemischte Chor des Gesangvereines Harmonie und die Stadtkapelle spielt. Ein paar Regentropfen schmälern das Vergnügen nicht. Foto: Dagmar Jährling
( Foto: Dagmar Jährling)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HEPPENHEIM - Im Rathausfoyer singt sich der gemischte Chor der „Harmonie“ ein, vor der „Villa Boddin“ stimmt die Stadtkapelle die Instrumente: Es sind alljährlich zwei Heppenheimer Ensembles, die mit dem traditionellen Osterkonzert auf dem Marktplatz den Winter verabschieden und die schöneren Jahreszeiten willkommen heißen. „Raus mit die Stühle oder rin mit die Stühle“, das Entweder-oder-Dilemma aus Erich Kästners Gedicht „Atmosphärische Konflikte“, das genau auf diesen Spätzünder-Frühling passt, hatten die Gastronomen mutig zugunsten ihrer Freisitze entschieden. Auch die Tourist-Information hatte die Türen geöffnet für die ersten Besucher der Saison, ungeachtet dunkler Wolken.
Sänger haben sieben Stücke vorbereitet
Nichtsdestotrotz hatten sich etliche warm eingepackte Zuhörer eingestellt. Stadtrat Christoph Zahn machte im Namen von Verwaltung und Stadtparlament auf dem Marktplatz die Honneurs. Zahn nutzte die Gelegenheit, den Sängern und Instrumentalisten nicht nur für dieses Konzert zu danken, sondern für ihren musikalischen Einsatz, wann immer es etwas zu feiern gibt. „Wer sein Publikum begeistern will, muss etwas leisten. Ich wünsche mir, dass Musik und Gesang noch viele Jahre in Heppenheim erklingen.“
Mit „Stimmt mit ein in unser Lied“ als Auftakt startete der gemischte Chor der „Harmonie“ sein Programm, und die etwa 30 Sängerinnen und Sänger hatten sieben Stücke vorbereitet, die das Können der Formation unter Beweis stellten. Traditionelle Chorliteratur, Popsongs, Gospel – das war ein Mix, der dem Publikum gefiel, wie der Applaus zeigte: „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern, „Amazing Grace“, „Marching in the Light of Love“ und Peter Maffays „Über sieben Brücken musst du gehn“ gefielen besonders, wobei auch die Stadtkapelle mit „Nessaja“ aus dem Konzertalbum „Tabaluga“ einen Titel des Rockmusikers präsentierte.
Eine Klammer, der man getrost noch eine zweite hinzufügen konnte: Denn sowohl Tobias Freidhof von der „Harmonie“ als auch Wilco Grootenboer, der musikalische Leiter der Stadtkapelle, hatten im Vorjahr ihr Zehn-Jahr-Jubiläum am jeweiligen Dirigentenpult feiern können. Märsche, Polkas, konzertante Stücke – das Repertoire der Stadtkapelle ist vielfältig und die ambitionierten Musiker sind bei Auftritten immer für eine Überraschung gut. So waren am Sonntag neben der „Annen-Polka“ von Johann Strauss und „The Liberty Bell“ von John Philip Sousa auch „Leningrad“ von Billy Joel und die „Szegediner Polka“ von Vlad Kabec zu hören. Mehr von der Stadtkapelle gibt es in Kürze, beim Serenadenkonzert im Klostergarten von Sankt Vinzenz am Samstag, 26. Mai, ab 17 Uhr.
Sowohl beim gemischten Chor „Harmonie“ als auch bei der Stadtkapelle sind neue Mitstreiter jederzeit willkommen und dürfen gerne bei den Proben vorbeischauen. Die Sänger treffen sich dienstags von 17.45 bis 19.15 Uhr im „Haus der Vereine“; die Instrumentalisten dort ebenfalls dienstags ab 19.30 Uhr. Die Kulturgemeinschaft lädt zudem am Montag, 23. April, ab 19 Uhr zum zweiten öffentlichen Singtreffen in der Winzergenossenschaft ein.