KULTURVEREINE
Neben „Heppenheim singt“ bereitet die KGH-Führungscrew die Generalversammlung vor. Eingeladen dazu sind die Vorstände aller 36 Heppenheimer Kulturvereine. Bilanz gezogen und Ausschau gehalten wird am Montag, 19. März, um 20 Uhr im „Haus der Vereine“, Erbachwiesenweg. (frk)
HEPPENHEIM - Vier Notenzeichen und ein stilisierter Chor bilden die Kopfleiste des Plakats, mit dem die Kulturgemeinschaft (KGH) für ihre Aktion „Heppenheim singt“ wirbt. Dass dabei die Figuren der kleinen Gesangsgruppe unterschiedlich groß sind und in Farbnuancen voneinander abheben, mag auch deshalb Absicht sein, weil die vierteilige Reihe ganz bewusst vom uniformen Charakter anderer Liederabende abweichen wird.
In Reih und Glied angetretene und in einheitliche Montur gewandete Chorformationen werden ebenso außen vor bleiben wie Notenblätter, ein vorher festgelegtes Repertoire und Dirigenten, die schon beim kleinsten Patzer zum Griesgram neigen.
Der Startschuss zu „Heppenheim singt“ wird am Freitag, 9. März, um 19 Uhr im „Gossini“-Saal am Graben ausgelöst. Der Eintritt zu dieser und zu den folgenden Veranstaltungen ist frei.
KGH-Vorsitzender Dietmar Petermann ermutigt vor allem musikalische Laien zum Mitmachen: „Wir wollen Spaß haben.“ In einem Aufruf hebt Petermann ab aufs Wohlbefinden, das – „wissenschaftlich belegt“ – Singen in einer Gemeinschaft auslöse. Zur lockeren Atmosphäre beitragen sollen auch die äußeren Bedingungen: Stehtische statt Stuhlreihen, zwischendurch ein Prösterchen, Häppchen gegen den kleinen Hunger, ein flotter Spruch statt strenge Anweisungen.
Auftakt und Finale mit Patrick Bach
Mit den sonst üblichen Singstunden wird „Heppenheim singt“ folglich nichts am Hut haben. Es handelt sich eher um eine besondere Art der unter dem Begriff „Jekami“ bekannten Veranstaltungen: „Jeder kann mitmachen.“
Zum Auftakt im „Gossini“ wird Patrick Bach (41) zum Mitsingen animieren. Der aus dem Kraichgau stammende Musikpädagoge hat sich das Ziel gesetzt, Menschen im Gesang zu vereinen, ihnen Vertrauen in ihre eigene Stimme zu vermitteln und aus dem Miteinander eine sich nicht nur in musikalischen Akkorden messbare Harmonie zu entwickeln. Bach: „Singen befreit und ermöglicht, ganz neue Seiten an sich und an anderen zu entdecken.“
Auf eine Richtung festlegen lässt sich der Dirigent nicht. Die Kirchenmusik, die er einst studierte, ist ihm ebenso nahe wie Jazz- und Popgesang oder wie Spirituals und Gospels sowie das Volkslied und der oft zu Unrecht verpönte deutsche Schlager. Erlaubt ist für ihn alles, was in Dur und Moll Spaß macht. Singen eröffne Menschen mit ganz unterschiedlichen Neigungen die Möglichkeit, sich emotional auszudrücken.
Die Heppenheimer Aktion ist nur eine von vielen weiteren, für die sich Patrick Bach verpflichten ließ. Seine Fähigkeit, Leute mitnehmen und begeistern zu können, wird demnächst in der Pfalz bei einer unter dem Motto „Chor und Genuss“ stehenden Reihe gefragt sein. Unter dem gleichen Leitgedanken steht übrigens der zweite Heppenheimer Singtreff, zu dem die Kulturgemeinschaft für 23. April in die Winzer eG einlädt. Den Ton vorgeben wird dort allerdings ein Heppenheimer Dirigent: Jürgen Rutz, Leiter des Popchors 21. Beim „Singen am Lagerfeuer“, das für den 14. Mai anberaumt ist, führt Helmut Vorschütz Regie. Zum großen Finale von „Heppenheim singt“ am 10. Im Juni wird dann nochmals Patrick Bach in der Kreisstadt erwartet. Verbunden damit sind die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Kulturgemeinschaft.
Der Vorstand um Dietmar Petermann lässt nichts unversucht, um „Heppenheim singt“ zum Erfolg zu verhelfen. Inzwischen künden in der Kreisstadt und ihrem Umland Plakate von der Veranstaltungsreihe. In einem Rundbrief an in Heppenheim ansässige Verwaltungen, Firmen und Vereine rührt die Kulturgemeinschaft ebenso auf der Reklametrommel wie mit den in Tausender-Auflage unters „Volk“ gebrachten Flyers.