Hambacher Chöre und Gäste aus Amerika geben Serenadenkonzert
Von Sigrid Jahn
Während die Band aus New Jersey auf dem Dorfplatz in Hambach musiziert, warten der Frauen- und der gemischte Chor auf ihren Auftritt. Foto: Dagmar Jährling
( Foto: Dagmar Jährling)
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HAMBACH - Dass sich der schmucke Dorfplatz im Tal der Rosen auch als Schauplatz für ein großes Serenadenkonzert bestens eignet, zeigte sich am Donnerstagabend. Bei freiem Eintritt waren alle Bänke und Stehtische belegt, die Helfer vom Gesangverein Liederkranz sorgten für Getränke und Snacks und die Gäste der „Freedom Tour“ vom Veranstalter „American Music Abroad“ aus Voorhees im Bundesstaat New Jersey für das internationale Flair. Es war eine freundschaftliche Begegnung der Kulturen unter dem Motto „Musik verbindet“, wie Liederkranz-Vorsitzender Dietmar Petermann betonte: „In allen Ländern dieser Welt wird gesungen und musiziert. Wenn es uns gelänge, die darin liegende Energie mit dem Ziel zu aktivieren, Toleranz und Wertschätzung für alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Glauben – zu entwickeln, könnten sicher viele Grenzen und Feindseligkeiten abgebaut werden.“
Umjubelter Auftritt im Gotteshaus
In diesem Sinne hatten die Hambacher Sänger schon zum dritten Mal über 100 Jugendliche und ihre Chor- und Orchesterleiter, die jeweils im Sommer auf Europatour gehen, eingeladen. Vermittelt hat den Kontakt Chordirektor Volker Schneider, der mit seinem Frauen- sowie dem gemischten Chor, unterstützt vom Gesangverein 1955 Weinheim und am Klavier begleitet von Birgit Hell, auch das Vorprogramm bestritt – mit einem „Prosit auf das Leben und die Geselligkeit“ oder „Wenn die Mandelbäume blühen“. Auch „Freude am Leben“ und „Schöner Odenwald“ standen exemplarisch für das heimische Liedgut, zumal Komponist Fritz Metz und Texter Werner Wiegand, die beide Werke Volker Schneider gewidmet hatten, mit im Publikum saßen. Auch Orgelvirtuose Franz Lambert wollte sich die Dorfplatzserenade nicht entgehen lassen.
Zum Abschluss des deutschen Beitrags – Heidi Kirsch vom Popchor 21 übersetzte für die Gäste – begeisterten die Männer und Frauen noch einmal mit Leonard Cohens „Hallelujah“ und dem ebenso bekannten „Oh Happy Day“ der Edwin Hawkins Singers, einem Gospel, dem Solist John Dickson ordentlich Glanz verlieh. Das war eine perfekte Überleitung zum Part der amerikanischen Gäste unter der Leitung von Thomas Murphy und Geraldine Frery. Streichorchester und Band hatten schon zuvor ihre Plätze eingenommen und verfolgten interessiert das Geschehen, bis sie ihr Können bewiesen mit Barockklassikern, Märschen, einem Duke-Ellington-Medley oder populären Instrumentalwerken wie der Filmmusik von „Star Wars“, bis sich zum Ende des ersten Programmteils der Himmel verfinsterte und erste Tropfen von oben es geraten sein ließen, an den Alternativstandort umzuziehen.
SPRACHE DER MUSIK
Das von der US-Regierung unterstützte Auslandsprojekt „American Music Abroad“ wurde im Jahr 1975 ins Leben gerufen; seitdem reisen Jahr für Jahr zahlreiche Ensembles als musikalische Botschafter durch Europa. Mehr als 35 000 Mitwirkende haben bisher an den über 320 verschiedenen Tourneen teilgenommen, um unter dem Leitwort „Musik ist eine internationale Sprache“ für besseres gegenseitiges Verständnis und Freundschaft zu werben. (jn)
Während sich die beiden Chöre aus New Jersey schon in der Sankt-Michaels-Kirche aufstellten, brachten die Musiker rasch ihre Instrumente in Sicherheit, die Helfer vom Gesangverein packten alle mit an und retteten Stühle und Equipment. Eine Sache von knapp zehn Minuten, in denen sich die Kirche füllte und den Vokalensembles der amerikanischen Jugendlichen, darunter etliche Solisten, dank der tollen Akustik im Gotteshaus einen umjubelten Auftritt bescherte. Das Repertoire reichte dabei von Spirituals bis zu Popsongs, wobei ein Höhepunkt auf den anderen folgte.
Auch die Bergsträßer Weinkönigin Charlotte Freiberger hatte das Konzert genossen, wie sie den Akteuren weltgewandt in Englisch bescheinigte. „Und wenn ihr auch mal in einem deutschen Chor singen möchtet“, sagte Dietmar Petermann zum Abschluss, „kein Problem: Ihr habt die Aufnahmeprüfung heute glänzend bestanden.“ Als Erinnerungsgeschenk überreichten beide neben Bergsträßer Wein das Festbuch „850 Jahre Hambach“; der Erlös der Veranstaltung sowie der Inhalt der gut gefüllten Spendenbox kommt der Christophorusschule zugute.