In Heppenheim hat es im Obdachlosenheim in der Siegfriedstraße gebrannt. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, doch das Gebäude ist aktuell nicht mehr bewohnbar.
Von Astrid Wagner
Die Feuerwehr erhielt gegen 10 Uhr den Alarm, dass es in der Siegfriedstraße brennt. Foto: Sascha Lotz
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HEPPENHEIM - Dienstagvormittag kurz nach 10 Uhr: Flammen schlagen aus einem Zimmer der 2015 neu erbauten Obdachlosen-Unterkunft in der Siegfriedstraße 198. Es ist 10.09 Uhr als die Alarmierung durch die Leitstelle erfolgt. Gleich mehrere aufmerksame Augenzeugen, darunter der Hausmeister, haben den Brand gemeldet.
Die Feuerwehren aus Heppenheim, Kirschhausen und Sonderbach sind mit rund 50 Einsatzkräften und acht Fahrzeugen schnell vor Ort. Die Hambacher Brandschützer übernehmen derweil mit neun Mann den Hauptstützpunkt. Auch Rettungsdienst und Polizei sind umgehend vor Ort. "Die Zusammenarbeit klappt prima", freut sich Stadtbrandinspektor und Einsatzleiter Werner Trares. Die Flammen können nach dem Eintreffen der Feuerwehr schnell gelöscht werden, dennoch entsteht ein hoher Sachschaden in sechsstelligem Bereich: Ein Zimmer ist total ausgebrannt, die anderen sind verrußt, und es steht Löschwasser in den Räumen.
Zum Glück kommt keiner der neun derzeitigen Bewohner zu Schaden. Alle können sich rechtzeitig ins Freie retten und beobachten nun die Löscharbeiten aus sicherer Entfernung. Auch Bürgermeister Rainer Burelbach ist gekommen, mit ihm Lars Janßen vom Immobilienmanagement der Stadt sowie Vertreter der Wohnbau, die Eigentümer des Gebäudes ist.
Eine Gruppe Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Kirschhausen kommt aus dem völlig verqualmten Gebäude. Das Feuer ist aus. Doch die Sozialunterkunft am Ende der Vorstadt ist durch den Brand vorläufig unbewohnbar und muss einer Grundreinigung unterzogen werden. Die Bewohner werden vorübergehend in ein anderes städtisches Gebäude gebracht. Den Transport übernimmt das DRK.
Wohnungen für Obdachlose in Kreisstadt vorhanden
In der Unterkunft in der Siegfriedstraße befinden sich 16 Zimmer, die je nach Bedarf als Einzel- oder Doppelunterkünfte genutzt werden können. Rainer Burelbach informiert, dass es in der Nacht vom 14. auf den 15. November bereits zu einem Vorfall in dem Gebäude gekommen sei, auch damals sei die Feuerwehr vor Ort gewesen. Seinerzeit habe es jedoch nicht gebrannt, es seien vielmehr Feuerlöscher "einfach so abgedrückt" worden. Im Nachgang dieses Ereignisses sei die komplette Rauchmeldeanlage des vier Jahre alten Gebäudes erneuert sowie alle Feuerlöscher ausgetauscht worden. Erst am vergangenen Mittwoch sei bei einer Begehung alles überprüft worden.
Wohnungen für obdachlose Menschen gibt es in der Kreisstadt derzeit genug. In der Obdachlosenunterkunft in der Siegfriedstraße standen bis zum Brand sechs Zimmer frei, auch in der Friedensstraße, wo die Bewohner jetzt untergebracht werden, stehen Wohnungen zur Verfügung, die nun nur noch möbliert werden müssen. Darauf, dass dies auch einmal schnell geschehen muss, sei man vorbereitet, wie der Bürgermeister erklärt. Es muss also im Winter kein Obdachloser in Heppenheim draußen schlafen, wenn er das nicht möchte.
Für die Dauer der Löscharbeiten wurde die B 460 zwischen Vorstadt und Fischweiher zunächst beidseitig gesperrt, später wurde der Verkehr einseitig am Einsatzort vorbei geleitet. Nach Abschluss der Löscharbeiten sicherte das THW das Gebäude gegen unbefugtes Betreten. Nun ist es an der Kriminalpolizei, die Brandursache festzustellen.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 03.12.2019 um 12:54 Uhr publiziert.