Die Wohnbau Bergstraße will in der Kreisstadt ein Hochhaus mit 19 und 13 Stockwerken errichten. In das Projekt sollen 16 Millionen Euro investiert werden, 40 Prozent der geplanten bis zu 140 Wohnungen werden sozial gebunden sein.
Von Jürgen Reinhardt
Das geplante Wohnbau-Hochhaus. Foto: wiechers beck Gesellschaft von Architekten mbH
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HEPPENHEIM - Von einer "Skyline" zu sprechen, wäre denn doch etwas vermessen. Aber zusammen mit den Hochhäusern der Gießener Straße könnte das neueste Projekt der Wohnbau Bergstraße in Heppenheim zumindest so etwas Ähnliches ergeben: Die Genossenschaft will auf dem Gelände der früheren Casa Europa, vis-à-vis vom Eisproduzenten an der Tiergartenstraße gelegen, ein Doppelhochhaus errichten: Der eine Gebäudeteil 13, der andere 19 Stockwerke hoch. Bis zu 140 Wohnungen sollen entstehen, 40 Prozent hiervon Sozialwohnungen, 60 Prozent für andere Mieter. Voraussichtlich 16 Millionen Euro sollen hier investiert werden.
Entstehen soll der Bau dort, wo jetzt überdachte Abstellplätze für Autos zu sehen sind, also im Nordwestteil des 13 000 Quadratmeter großen Areals, auf dem die Wohnbau vor einigen Jahren die frühere Casa Europa saniert und in Mietwohnungen umgewandelt hat. Diese waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen, Pläne für ein weiteres Gebäude auf dem Grundstück gibt es schon seit vielen Jahren.
Bürgermeister hält Planung für "ambitioniert"
Wohnbau-Chef Gernot Jakobi hofft, dass das Projekt möglichst schnell realisiert werden kann. Geht es nach ihm, wird im kommenden Jahr die Planung vorangetrieben und im Frühjahr 2020 mit dem Bauen begonnen.
2043 WOHNUNGEN
Die Wohnbau verfügt über insgesamt 2043 Wohnungen. 827 hiervon sind in der SozialbindungIn Heppenheim sind 269 von insgesamt 737 Wohnungen nach sozialen Kriterien vergeben. Bis 2022 fallen 89 hiervon aus der Sozialbindung. (jr)
Bürgermeister Rainer Burelbach(CDU) ist da nicht ganz so optimistisch, was den Zeitrahmen angeht und benutzt in diesem Zusammenhang das Wort "ambitioniert". Zum einen müssen Heppenheims Gremien dem Projekt erst noch zustimmen, zum anderen ist die Änderung des Bebauungsplans notwendig. Denn zwar gab es bereits Pläne für ein weiteres Gebäude, das aber war an anderer Stelle und nicht in dieser Höhe vorgesehen. Trotzdem zeigte Burelbach sich hocherfreut, dass die Wohnbau in einem Segment, in dem großer Mangel herrscht - kleinere, bezahlbare Wohnungen - tätig werden will. Außerdem will man kooperieren, was die künftigen Sozialmieter angeht: Sowohl Stadt als auch Wohnbau führen Listen, die künftig miteinander abgeglichen werden sollen, bevor man die zur Verfügung stehenden Wohnungen nach gesetzlichen Kriterien an Interessenten mit "Wohnberechtigungsscheinen" vergibt.
Aber auch an potenziellen Mietern ohne diese Berechtigung herrscht kein Mangel, wie Jakobi betont. Allein in Heppenheim, wo die Wohnbau über die Stadt verstreut insgesamt 737 Wohneinheiten ihr eigen nennt, sind 370 Interessenten mit und ohne Schein registriert. Was kein Wunder ist: Von Kaltmieten, die pro Quadratmeter bei vier bis sechs Euro liegen, kann man bei anderen Vermietern meist nur träumen.
Die Hochhauswohnungen werden übrigens nicht nur einen prächtigen Blick auf die Kreisstadt, den Odenwald oder das Ried zu bieten haben. Zum Angebot gehören auch Concierge, Dienstleistungen, bei Bedarf ärztliche Betreuung, Barrierefreiheit, niedrige Energiekosten. Und die meisten der jetzt noch oberirdisch angelegten Parkplätze verschwinden in halb in die Erde versenkten Garagen rund um die beiden Gebäude.
Jakobi sieht übrigens auch nach der Umsetzung des Hochhausprojektes großes Potenzial in der Kreisstadt. Und denkt bereits über das nächste Projekt nach: Am Rand der Gießener Straße gibt es ein der Wohnbau gehörendes Parkdeck. Wertvolle Fläche, die aus seiner Sicht besser genutzt werden kann. Auch diese Fläche soll in absehbarer Zeit für Wohnungen genutzt werden.