Beim Chorkonzert im "Saalbau" zeigen mehrere Heppenheimer Chöre ihre Klasse / Am Ende stehen 150 Sänger auf und vor der Bühne.
Von Sigrid Jahn
Mit einem Abba-Block sorgen die "New Harmonists" für gute Laune im Publikum. Foto: Arne Schumacher
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HEPPENHEIM - Vier Chöre, ein Bestreben - mit ihrem Gesang nicht nur sich selbst, sondern auch ihrem Auditorium Freude zu bereiten. Und da das Ziel alle Formationen schon zuvor verbunden hatte, lag es nahe, sich einmal gemeinsam auf einer Bühne zu präsentieren: Jürgen Rutz vom PopChor 21 und Helmut Vorschütz, Dirigent des Kinder- und Jugendchors sowie von "Querbeat", den jungen Erwachsenen, die auch im Berufsleben nicht von ihrem Hobby lassen wollen, hatten das Projekt initiiert, Tobias Freidhof und seine "New Harmonists" waren gleich dabei, und das "Concert Fo(u)r Fun" am 1. September im "Saalbau" konnte Gestalt annehmen.
Viel Zeit zum Proben war nicht geblieben, aber da alle Chöre mittlerweile über ein großes Repertoire verfügen, war die Suche nach dem "Best of" sicher nicht so schwer. Und auch wenn das Konzert kein Sängerwettstreit sein sollte: Zeigen, was sie können, war für die Akteure Ehrensache - in aller Kollegialität, versteht sich. Ein besonderes Erlebnis bei dieser Premiere hatte auch das Publikum erwartet, sodass sich Helmut Vorschütz, Tobias Freidhof und Jürgen Rutz über volles Haus freuen konnten. "Wir sind alle verschieden", ergänzte Vorschütz, "das wird unglaublich spannend."
Schon die "New Harmonists", die das über zweistündige Konzert eröffneten, ließen keinen Zweifel an ihrer Motivation aufkommen. Mit "Killing me softly with his song" von Soul-Ikone Roberta Flack und Robbie Williams' "Angels" bestachen die Frauen durch Rhythmusgefühl und Klangintensität, bevor sie mit dem "Abba-Block" (Simone Onimus) zum einen gute Laune im Saal aufkommen ließen, zum anderen bei den betörenden Arrangements von "The Winner takes it all" und "Thank you for the Music" für erste Gänsehautmomente sorgten. Das abschließende Stück, "Good Night, Sweetheart" von Calvin Carter und James Hudson, nutzten die Sängerinnen zum stilvollen Auszug aus dem Saal, während die Zuhörer begeistert mitklatschten.
"Wir wollen heute alle beweisen, dass Chorgesang in Heppenheim Spitzenklasse ist", sagte Monika Hebbeker vom PopChor 21. Musik von Queen hatte Dirigent Jürgen Rutz im Vorfeld ja schon ins Gespräch gebracht, und in der Tat durfte die Performance der "Bohemian Rhapsody" von Freddy Mercury nicht fehlen. Später gab es mit "Don't stop me now" noch einen neu einstudierten Song dieser legendären Truppe. Dazwischen folgte Höhepunkt auf Höhepunkt, begleitet oder a cappella, mit "Shut up and dance" von "Walk the moon", "Aquarius" und "Let the sunshine in" aus dem Musical "Hair" oder "Viva la vida" von Coldplay - mit tollem Scat-Gesang. Beifall und Bravo-Rufe waren der Lohn, und nach einer kurzen Pause war es Zeit für den zweiten Teil mit den Vorschütz-Chören: dem Jugendchor und "Querbeat".
Wobei die 15 jungen Sänger fast doppelten Einsatz leisten mussten: Elf Mitstreiterinnen hatten sich überraschend krank gemeldet, nun zählte jede Stimme. Aber die dezimierte Gruppe schlug sich bravourös, mit sauberer Intonation und schöner Choreografie. "The Show must go on", "Mad World" mit Cellobegleitung von Lars Gussmann, "I will follow him" und "Yakanaka Vangeri" wurden vom Publikum mit Jubel bedacht, auch "Banaha" und vor allem "Skyfall", beide gemeinsam interpretiert mit "Querbeat", wurden frenetisch gefeiert. Die jungen Erwachsenen selbst hatten ihre Paradestücke ausgewählt, vom fesselndem "Run to you" von Pentatonixx über "Nella Fantasia" vom Klassik-Pop-Quartett "Il Divo" bis zu "Let us stand hand in hand" von "Brothers & Sisters". Zum Finale mit "We are the World" versammelten sich die 150 Sänger auf und vor der Bühne, das Publikum hielt es nicht mehr auf den Plätzen, es wurde mitgesungen und mitgeklatscht.
Helmut Vorschütz und Jürgen Rutz waren sich einig: Das nächste Gemeinschaftskonzert wird nicht lange auf sich warten lassen, und dann sind sicher auch die "New Voices" von Lisa-Anna Jeck dabei: Momentan proben sie für das Eröffnungskonzert "More than gospel" der Heppenheimer Musikwochen am Samstag, 19. Oktober, um 20 Uhr in der Hambacher Schlossberghalle.