Bobstädter Autorin Jessica Druschke wirkt bei einem Schreibwettbewerb als Jurorin mit
Von Anja-Meike Müller
Jessica Druschke hat im Sammelband „Über Mut – Über Leben“ auch eine eigene Geschichte veröffentlicht.
(Foto: Thorsten Gutschalk)
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BOBSTADT - Im vergangenen Jahr hat die Bobstädter Autorin Jessica Druschke mit dem Schreiben einer Kurzgeschichte den Verlust ihres Bruders verarbeitet. Die Geschichte „Luftpost“ der Bobstädterin war in dem Buch „Du fehlst“ erschienen, einer Anthologie mit 50 Texten zu Leben und Tod. Die Heppenheimerin Petra Schaberger hatte das Werk für einen karitativen Zweck in ihrem Verlag „Q5“ herausgebracht. 60 Prozent des Verkaufserlöses spendete der Verlag an zwei Hospizdienste.
Nun ist ein neues Buch erschienen, und die Bobstädterin Jessica Druschke war dafür erstmals als Jurorin tätig. Dabei hat sie besonders den offenen und liebevollen Umgang unter den vier Juroren geschätzt.
Alles konnte gefragt werden, unerfahren hätte man sich dadurch nicht gefühlt, so die Mutter einer sechsjährigen Tochter. „Das Buch beinhaltet 50 Opfergeschichten und zeigt, wie man selbst zum Held wird“, verrät die 30-Jährige im Gespräch.
BEZUGSQUELLEN
Das Buch „Über Mut – Über Leben“ mit 50 Kurzgeschichten ist für 22 Euro im stationären Handel oder im Internet bei Amazon sowie unter www.q5-verlag.de/shop zu erwerben. 60 Prozent des Erlöses werden gespendet. (ajm)
Im Buch „Über Mut über Leben“ stehen die hellen Momente im Fokus. Thematisch ist von allem etwas dabei. Vom Überleben des Kriegs und sexueller Gewalt, Überstehen von Mobbing und dem Überwinden psychischer Gewalt bis hin zum Besiegen der Depression und dem Bestehen seines „Coming Outs“. Auch dieses Mal gehen 60 Prozent des Erlöses an gemeinnützige Projekte. Beim ersten Buch „Du fehlst“ gingen über 700 Geschichten für die Bewertung ein. Beim Schreibwettbewerb in diesem Jahr waren es wesentlich weniger, „nur“ 230. Dennoch ein zeitlicher Aufwand. Anfangs habe sie noch eine Geschichte pro Tag gelesen, erinnert sich die Bobstädterin, die während des Schreibwettbewerbs zusätzlich mitten in der Abschlussprüfung als Speditionskauffrau steckte. Doch die Liste wurde immer länger.
Schweren Herzens haben sich die vier Juroren auf eine Auswahl von zehn Geschichten geeinigt. „Dabei war es interessant, die Blickwinkel der Kollegen zu betrachten“, berichtet Jessica Druschke. So habe manch eine Geschichte einen selbst zunächst vielleicht gar nicht angesprochen.
Die aus Juroren-Sicht besten zehn Geschichten wurden dann auf die Homepage des Q5-Verlags hochgeladen. Fortan bestand die Möglichkeit des Publikum-Votings, was rege genutzt wurde. Das Voting beschränkte sich nicht nur auf Lesen und Liken, vielmehr konnten auch Kommentare abgegeben und das täglich aktualisierte Ranking der „Top Ten“ öffentlich verfolgt werden. Außer Konkurrenz durften auch alle Juroren eine eigene Geschichte in dem Buch veröffentlichen.
Jessica Druschke hat in ihrer teilweise autobiografischen Geschichte aus der „Ich-Perspektive“ über das Thema „Coming Out“ geschrieben. Dabei geht es um jemanden, der schon immer weiß, dass er nicht heterosexuell ist, in seiner Kindheit aber überwiegendes Schwarz-Weiß-Denken dazu erlebt hat. Von der ersten Verliebtheit über blöde Sprüche und Ausgrenzung bis hin zur Depression gelingt dem Erzähler schließlich, zu sich selbst zu stehen und für andere sogar ein Vorbild zu sein.
Überlegungen für das nächste Projekt des Q5-Verlags und Jessica Druschke gibt es bereits. „Nach schwerer Kost machen wir dann aber mal was Fröhliches“, erzählt Druschke augenzwinkernd zu bereits geschmiedeten Plänen.