Manege frei für den Zirkus Zappelini der Grundschule Nieder-Liebersbach
Von Katja Gesche
Auch eine „Raubtiershow“ fehlte im Zirkus Zappelini nicht. Foto: Katja Gesche
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BIRKENAU - „Manege frei für den Zirkus Zappelini!“, hieß es in der Birkenauer Langenbergsporthalle für eine außergewöhnliche Zirkustruppe. 75 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Nieder-Liebersbach hatten in der Woche zuvor ein abwechslungsreiches Zirkusprogramm einstudiert, dass sie mit viel Können, aber auch viel Witz und Humor vor vollen Rängen präsentierten. Die Erwachsenen wurden bei diesem Programm nur als Hilfskräfte für den Auf- und Abbau geduldet.
Das ganze Repertoire abgedeckt
Donnernder Applaus folgte jedem der acht Programmpunkte, die das ganze Repertoire eines Zirkus abdeckten. Los ging es mit einer beeindruckenden Darstellung von Körperkontrolle. Die Kinder balancierten auf großen Bällen, bewegten sich auf diesen sogar von der Stelle und warfen sich kleinere Bälle zu. Für viel Begeisterung sorgten auch fünf Jungen, die mit Diabolos jonglierten. Diese Doppelkegel werden mit zwei Stöcken und einem Seil dazwischen bewegt. Sie können in die Luft geschleudert und wieder aufgefangen werden.
Um die richtige Balance ging es auch bei den Einradfahrern. Sie drehten mal alleine, mal zu zweit oder zu dritt Runden auf den wackeligen Gefährten. Bei der Raubtierdressur kamen natürlich keine richtigen Löwen und Tiger auf die Bühne. Doch hatten sich die Kinder, die die Raubkatzen spielten, nicht nur in passende Kostüme gekleidet, sondern waren auch perfekt als wilde Tiere geschminkt worden. Schulleiterin Ulrike Fieber-Helfrich musste bei dieser Nummer ihren Mut beweisen und sich, bäuchlings auf der Matte liegend, von den wilden Tieren traktieren lassen.
Verschiedenste Jonglagetricks zeigten nach den Raubtieren die „teuflisch Guten“. Sie drehten Teller auf Stäben und ließen Stöcke und Tücher durch die Lüfte fliegen. Als Seiltänzerinnen traten fünf junge Damen mit Hut auf. Sie vollführten auf dem Seil akrobatische Tricks. Nachdem dann auch noch eine Gärtnerin zwei Riesenraupen vertrieben hatte, die, einmal gebändigt, einen Tanz vorführten, kamen wilde Piraten auf die Bühne. Die lebhafte Truppe überzeugte mit verschiedenen akrobatischen Figuren und bildete zum Abschluss eine große Menschenpyramide.
Abschließend dankten Vertreter von Schule, Elternbeirat und Förderverein den Kindern für ihre Leistungen und den vielen Zuschauern in der vollbesetzten Halle für ihr Kommen.
Das Zirkusprojekt hatte Marcus Kohne vom Centrum Mikado geleitet. Eine Woche lang hatten die Kinder den Zirkusabend vorbereitet und dafür jeden Tag von acht bis zwölf hart trainiert. Fieber-Helfrich, Rektorin der kleinen Grundschule, war vom Resultat begeistert.
„Wir hatten schon einmal vor vier Jahren erfolgreich ein solches Zirkusprojekt gestartet. Daher hatten wir beschlossen, es alle vier Jahre anzubieten, damit jedes Kind an der Grundschule Nieder-Liebersbach einmal dabei sein kann“, erklärte sie. Viele Spenden hatten das Projekt ermöglicht, unter anderem hatten die Kinder November 2016 einen Spendenlauf absolviert.
Ausnahmslos alle Schüler der Grundschule standen bei der Aufführung auf der Bühne. „Gerade jene Kinder, die sich wenig zutrauten, profitierten ungemein vom Projekt“, so Fieber-Helfrich. Die Schule sei über die Projektwoche spürbar zusammengerückt. Das schließe nicht nur Kinder und Lehrer ein, sondern auch Eltern und die Betreuungskräfte, die an der Grundschule für die Ganztagsbetreuung sorgen. „Jetzt sind wir alle müde, aber auch glücklich, es war toll“, so das Fazit der Rektorin.