Ehrenamtliche Helfer haben seit Beginn der Pandemie im Landkreis Bad Kreuznach über 2600 Stunden geleistet – der Wert wird nach der Krise weitaus höher liegen.
BAD KREUZNACH. (red). Während einer Krise sind alle Kräfte und unterschiedlichste Fähigkeiten gefragt, um die Kontrolle über vielleicht noch kommende Entwicklungen nicht zu verlieren. Seit etwa vier Wochen sind daher auch die ehrenamtlich aktiven Mitglieder der Technischen Einsatzleitung, die Fachberater verschiedener Fachdienste sowie das Team Medien (fast) rund um die Uhr im Einsatz, um den Krisenstab des Landkreises Bad Kreuznach bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. So nehmen die Fachleute aus den Einheiten des Katastrophenschutzes regelmäßig an Lagebesprechungen teil, packen bei der Beschaffung des dringend benötigen Schutzmaterials mit an oder koordinieren den Betrieb der Abstrichstation in Bad Sobernheim.
Fake News können schnell entlarvt werden
Eine weitere, wichtige Aufgabe fällt in der aktuellen Lage auch dem Modul ‚Virtual Operation Support Team‘, kurz VOST, des Team Medien zu: Informationen aus frei zugänglichen Datenquellen und Veröffentlichungen der Medien werden gesammelt, geordnet, und übersichtlich kategorisiert. Beispielsweise können Falschmeldungen, sogenannte Fake News, auf diese Weise schnell als solche entlarvt werden. Dennoch bittet Jörg Dindorf, Leiter des Team Medien, nochmals ausdrücklich darum, keine Falschmeldungen zu erstellen und Nachrichten vor der Verbreitung stets kritisch auf ihren Wahrheitsgehalt zu hinterfragen. Die Unterstützung durch das Ehrenamt – sei es aus dem Brand- und Katastrophenschutz oder durch die Helfer der Hilfsorganisationen – ist für den Krisenstab der Kreisverwaltung von kaum zu bezifferndem Wert. Umso bedeutsamer ist es, die personelle Einsatzfähigkeit der verschiedenen Einheiten und Fachdienste nicht zu gefährden. Den Helfern wird daher im Besonderen die buchstabengetreue Beachtung der Schutzmaßnahmen wie Hygiene oder das Versammlungsverbot angetragen. Darüber hinaus wurden Helfer gleicher Funktion – Führungskräfte und deren Stellvertreter – gebeten, den persönlichen Kontakt auf das nötigste Maß zu minimieren, um die Gefahr einer Ansteckung zu verringern.
Die erste Besprechung der ehrenamtlichen Kräfte in Vorbereitung auf die sich ankündigende Covid-19-Pandemie fand Anfang März im Feuerwehrgerätehaus in Hargesheim statt. Nur einen Tag später wurde bereits die Koordinierungsstelle des Katastrophenschutzes in der Kreisverwaltung Bad Kreuznach eingerichtet, die seither täglich in wechselnden Schichten besetzt ist. Von der Abstrichstation in Bad Sobernheim über den Transport von Beatmungsgeräten bis hin zur Ausgabe von Schutzmaterial an Ärzte oder, wie am Gründonnerstag geschehen, die Verteilung von 2000 Masken an alle Alten- und Pflegeheime im Landkreis. Die Aufgaben der Ehrenamtsträger im Brand- und Katastrophenschutz sind so vielseitig wie unerlässlich. In Summe wurden bisher 2610 Dienststunden durch das Ehrenamt erbracht, ein geschätzter Wert, der nach der Krise noch deutlicher höher liegen wird. Jahrelange Aus- und Fortbildung, die gleichsam vor der Krise in der Freizeit absolviert wurde, machen sich in diesen Tagen bezahlt. Zwar ist die Bewältigung einer Pandemie mit eine der ursächlichen Aufgaben des Katastrophenschutzes, gleichwohl erbringen viele Helfer diese Leistung neben ihrem Beruf, der Sorge um selbigen oder um Freunde und Familie. „Was das Ehrenamt leistet ist immens“, kommentiert Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann die Zahl der Dienststunden und ergänzt: „Ich danke allen Helfern ganz persönlich für ihren unermüdlichen Einsatz.“