Kinderbücher zum Beethoven-Jahr

Fest für einen Komponisten: Maren Briswalter hat  die Illustrationen zum Band „Beethovens 9. Sinfonie“ geschaffen. Foto: Maren Briswalter, Annette Betz, Berlin 2020
© Maren Briswalter, Annette Betz, Berlin 2020

Zwei neue Bilderbücher geben Einblick in Beethovens Leben und Werk. Beiden liegt eine CD mit ausgewählten Musikbeispielen bei.

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. Wenn erwachsene Musikfreunde das Beethoven-Jahr feiern, um einen der größten deutschen Komponisten zu ehren, dürfen Kinder durchaus daran teilhaben. Vor 250 Jahren wurde Beethoven in Bonn geboren; seine Musik ging um die Welt. Zwei neue Bilderbücher geben Einblick in sein Leben und Werk. Beiden liegt eine CD mit ausgewählten Musikbeispielen bei. Hier wie dort geht es um hochkarätige Interpretationen mit bekannten Orchestern und Musikern. Durch die Auflistung der Tracks und entsprechende Hinweise im Text lassen sich Musik und Text bestens zuordnen.

Lebendig und bunt gewährt Rudolf Herfurtner Einblick in Beethovens Leben und seinen manchmal ungezähmten Charakter. Er erzählt, wie und wo der Komponist lebte und arbeitete, sich mit der feinen Hofgesellschaft arrangieren musste, um Geld zu verdienen, wie er zunehmend sein Gehör verlor, nicht aufgab, bis er auch sein größtes Werk, die neunte Sinfonie mit dem Jubelgesang zu Schillers Ode „Freude schöner Götterfunken“, vollendet hatte. Allen Hindernissen zum Trotz wurde sie mit Hilfe seiner Freunde 1824 im Wiener Theater am Kärntner Tor aufgeführt und mit brausendem Applaus belohnt. Es ist ein sehr menschliches Porträt, das hier von einem großen Mann gezeichnet wird, der es mit sich und seiner Welt nicht leicht hatte. Wie schon oft hat Maren Briswalter auch diesmal Herfurtners Musikerzählung mit feinen, detailreichen Bildern illustriert, die die historische Zeit Beethovens aufs Feinste spiegeln.

Eher knapp und sachlich, verständlich und dem kindlichen Du zugewandt, zeichnet Anna Schieren Beethovens Lebensweg und Wirken nach. Sie erzählt davon, wie seine musikalische Ausbildung begann, er schon als Siebenjähriger sein erstes öffentliches Konzert gab. Cembalo, Bratsche, Geige, Klavier und Orgel konnte er bald spielen, verdiente mit 13 schon sein erstes Geld als Organist. Er brach 1786 nach Wien auf, wo er fortan lebte und Freunde fand. Er komponierte und arbeitete, eigenwillig und impulsiv – und seiner zunehmenden Taubheit zum Trotz. Seine Musik war im Kopf! Alexa Riemann hat dazu klare, modern-realistische Bilder gemalt.

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Wenn es um klassische Musik für Kinder geht, fehlt Marko Simsa nicht. Seit Jahren macht er in seinen Kinderkonzerten und/oder auf CD Kinder auf launige, unterhaltsame Weise mit dem Leben und Werk großer Meister vertraut. Ein willkommenes Angebot zum Beethoven-Jahr ist seine kommentierte Sammlung mit mehr und weniger bekannten Musikauszügen von der „Mondscheinsonate“, über die Ouvertüre zu „Fidelio“, Stücke wie „Elfin Fairies“, dem „Geistertrio“, der „Pathétique“ genannten Klaviersonate bis zu Ausschnitten aus drei Sinfonien. Versteht sich von selbst, dass die Beispiele aus dem Repertoire namhafter Interpreten und Orchester stammen.