
Der Autor und Journalist Ulrich Wickert über seinen neuen Frankreich-Krimi, die Entwicklung der „Tagesthemen“ und seinen schlimmsten Tag als Moderator.
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Herr Wickert, Ihr siebter Krimi dreht sich wieder um den Pariser Untersuchungsrichter Ricou. Warum spielen Ihre Romane denn in Frankreich und nicht in Deutschland?
Das hat zwei Gründe: Ich habe damals für meinen ersten Krimi Fakten zugrunde gelegt, die nur in Frankreich spielen konnten, und da sind die Geschichten dann auch geblieben. Außerdem habe ich festgestellt, dass wir Deutschen sogar im Verbrechen nur Mittelmaß sind und Frankreich auch auf diesem Feld den ergiebigeren Schauplatz abgibt. Der ehemalige Präsident Nicolas Sarkozy läuft mit einer elektronischen Fußfessel rum, sein letzter Innenminister sitzt im Gefängnis, gegen den ehemaligen Premierminister Balladur wird ermittelt, die Liste ließe sich fortsetzen. In Frankreich wurde und wird immer wieder mal gegen führende Personen aus Politik oder Wirtschaft ermittelt, das wäre bei uns unvorstellbar.
Also bietet Frankreich mehr kriminelles Flair als Deutschland?
Sagen wir mal so: Frankreich bietet einfach mehr Geschichten, aus denen man einen Krimi bauen kann, und da ich immer ganz nah an der Wirklichkeit bleiben will, bietet sich unser Nachbarland als Schauplatz einfach an.
Der sechste Ricou-Krimi kam 2015 heraus, der siebte ist erst jetzt erschienen. Warum hat es sieben Jahre gedauert?
Weil ich in der Zwischenzeit so viele andere Bücher geschrieben habe, darunter eins über Frankreich und eins über die deutsche Identität. Die haben Zeit gebraucht und waren mir wichtig, da musste der Krimi einfach ein bisschen zurückstehen. Nachdem bei Lesungen aber immer wieder Leute kamen und nach Ricou fragten, habe ich ihn mal wieder einen Fall lösen lassen.
Lesen Sie selber Krimis?
O ja, ich bin ein begeisterter Krimileser. Ich hatte das große Glück, in den sechziger Jahren dank eines Stipendiums in den USA zu studieren, wo ich Bekanntschaft mit den Werken der großen amerikanischen Kriminalautoren gemacht habe – allen voran Raymond Chandler, der für mich der Größte von allen ist. Ich liebe seine Hauptfigur, den Privatdetektiv Philip Marlowe. Seitdem hatte ich den Traum, selber mal einen Krimi zu schreiben.
Was halten Sie von Georges Simenon, dem erfolgreichsten Krimiautor französischer Sprache?
Simenon ist für mich ein ganz großer Autor. Seine besten Bücher sind allerdings die, in denen Kommissar Maigret nicht auftaucht, finde ich.
Haben Sie als alter Fernsehmann mal daran gedacht, einen Krimi in einer TV-Redaktion spielen zu lassen?
Eigentlich nicht, aber man sollte nie nie sagen. Vielleicht passt ein Fall irgendwann mal ja ganz gut in eine Fernsehredaktion, im Moment habe ich allerdings keinen im Kopf.
Sie haben vor kurzem mal wieder den „Tagesthemen“ einen Besuch abgestattet, um mit einem Auftritt in der Sendung Ihre Nachfolgerin Caren Miosga zu würdigen. Gab’s ein großes Hallo?
Es war sehr lustig, weil ich viele Leute getroffen habe, die ich noch von damals kannte. Es sind sogar noch welche da, die ich seinerzeit noch eingestellt habe. Es war wie nach Hause kommen.
Wie finden Sie denn, dass sich Frau Miosga und die anderen in den „Tagesthemen“ machen?
Die machen das hervorragend, und ich finde, dass die „Tagesthemen“ immer noch die beste Nachrichtensendung des Abends sind. Die Sendung hat sich in den vergangenen Jahren vor allem aufgrund neuer technischer Möglichkeiten verändert, sie können heute ja mit einem Smartphone einen Beitrag aus der Ukraine machen und solche Dinge, die früher nicht möglich waren.
Und wie gehen die TV-Nachrichten mit den ganzen Krisen um, die uns seit Jahren in Atem halten?
Mir gefällt, dass man in der ARD und auch beim ZDF nach wie vor großen Wert auf Qualität legt und keinen Humbug macht. Man darf aber nicht vergessen, dass uns auch früher permanent Krisen in Atem gehalten haben. Wenn man sich zum Beispiel an die Anschläge des 11. September 2001 erinnert, das war eines der schrecklichsten Ereignisse, über die ich in den „Tagesthemen“ berichten musste. Da sind die Türme des World Trade Centers eingestürzt, während ich moderiert habe, und Leute sprangen aus den Fenstern der einstürzenden Hochhäuser – eine schreckliche Erinnerung
Haben Sie manchmal Lust, wieder im Nachrichtengeschäft mitzumischen?
Nein, ich bin eigentlich ganz froh, dass ich aus der Mühle raus bin. Vor allem, weil ich so mehr Zeit habe, meine Bücher zu schreiben.
Geht es mit Ihrem Helden Ricou weiter?
Mit dem Ricou hört es nie auf.