Künstler und Gestalter können sich bis Mitte Dezember um den Kunstpreis "RegionalGestalt" bewerben. Hierzu werden die Teilnehmer gebeten, einen künstlerischen Beitrag einzureichen.
DARMSTADT. Darmstadt bekommt einen neuen Preis, der Kunst, Gestaltung und Lebenswirklichkeit in der Region verbinden will. Die in Darmstadt ansässige Werkbundakademie lädt Künstler und Gestalter ein, sich bis spätestens 13. Dezember um den Kunstpreis "RegionalGestalt" zu bewerben. Sie will damit einen Impuls zur künstlerischen Forschung geben, in der die Region Frankfurt/Rhein-Main reflektiert wird.
In der ersten Runde werden die Teilnehmer gebeten, einen künstlerischen Beitrag einzureichen - das kann der Ausschreibung zufolge ein Zitat sein oder ein Foto, ein Gegenstand, ein Schrift- oder Musikstück oder ein anderer medialer Beitrag. Idealerweise wird er auf einem einminütigen Video vorgestellt, dazu soll es eine Kurzbeschreibung des Konzepts in höchstens 500 Wörtern und eine Kurzbiografie des Einsenders von höchstens hundert Worten geben.
Was ist die Region RheinMain? Was macht sie aus? Was gehört dazu? Was macht sie einzigartig? Die Beiträge sollen kreative, gestalterische Antworten auf diese Fragen finden. Die Herangehensweise, die Aspekte und Formate sind frei wählbar.
Aus den Einsendungen wählt die Jury Bewerber der zweiten Runde aus, die am 20. Dezember ihre Konzepte präsentieren und anschließend interdisziplinäre Tandems bilden. Die wiederum sollen eine Gestalt entwickeln, in der sich die Rhein-Main-Region erkennt sich findet, sich spiegelt oder neu erfindet. Interdisziplinär ist auch die Jury besetzt mit Anja Stöffler, Mainzer Professorin für digitale Gestaltung, der Offenbacher Performance-Professorin Kerstin Cmelka, dem Frankfurter Verleger Michael Wagener, in dessen gutleut-Verlag Ideen und Ergbnisse des Wettbewerbs veröffentlicht werden, dem Komponisten Il-Ryun Chung, der Frankfurter Medien- und Kulturwissenschaftlerin Verena Kuni und dem Designtheoretiker Theo Steiner. Außerdem gehört Jula-Kim Sieber der Jury an; die Architektin und Musikerin ist in diesem Herbst zur Vorsitzenden der Werkbundakademie gewählt worden.
Mit der Begründung des neuen Preises, der mit 3000 Euro verbunden ist, feiert die Werkbundakademie 20 Jahres ihres Bestehens. In Folge des Deutschen Werkbundtags 1998 in Darmstadt wurde die Idee einer Werkbundakademie geboren, die auf eine Initiative des Deutschen Werkbunds zurückgeht und von der Stadt Darmstadt unterstützt wird. Am 1. November 2000 wurde die erste Satzung unterzeichnet, seitdem fördert die Akademie Kunst und Kultur mit inhaltlicher und organisatorischer Unterstützung. Unter anderem hat sich die Werkbundakademie der Idee verschrieben, Wissenschaftler, Gestalter und Künstler mit interessierten Bürgern und Institutionen in Dialog zu bringen. Impulse für Diskurse bieten ihre Ausstellungen, Publikationen und Aktivitäten. Sie dienen der Sensibilisierung für Qualität bei der Gestaltung einer humanen Umwelt im Zusammenwirken von Kunst, Technik, Medien, Industrie, Wissenschaft, Handwerk und Handel.
Ein besonderer Schwerpunkt der Akademie liegt in der Auseinandersetzung mit der Stadtentwicklungs- und Kulturgeschichte der Stadt Darmstadt und der Region Rhein-Main; über mehrere Jahre betrieb sie ein Forschungsprojekt zur "kulturellen Mitte" Darmstadts. Seit 2001 vergibt die Werkbundakademie den Fotografiekunstpreis "Darmstädter Stadtfotograf". Im kommenden Jahr wird die Akademie ihren Sitz ins Darmstädter Literaturhaus verlegen.