Bei „Songs im Garten“ gastierten das Duo Ulla Keller und Gitarrist Frank Warnke sowie Dietrich Faber mit seinem zweiten Ego Manni Kreutzer, begleitet von Tim Potzas.
GIESSEN. (cz). So einfach kann Bühne sein: Ein Treppenaufgang wird zur Kleinkunstbühne im Innenhof der Kongresshalle. Im Rahmen von „Songs im Garten“ gastierten am Donnerstag voller Spielfreude das Duo Ulla Keller und Gitarrist Frank Warnke sowie Dietrich Faber mit seinem zweiten Ego Manni Kreutzer, begleitet von Tim Potzas alias Django Bonanza.
Das Duo „Keller mit Warnke“ packte das Publikum vom ersten Ton an: Pfiffig und spritzig waren ihre Interpretationen von Songs, die sich um Straßen drehten: sei es der groovige Song „On Broadway“ von George Benson oder die Rockballade „Waterloo Sunset“ von The Kinks, die Keller mit enormem Feingefühl vortrug. Ein gewaltiges Stimmfeuerwerk, mal soulig, mal rockig, prasselte auf die rund 80 Zuhörer ein, die das dankbar aufnahmen und mitgingen; immer kreativ von Warnke unterstützt – ob am Bass oder an der Ukulele. „Kinder, es macht so viel Spaß , hier zu stehen“, meinte Keller lachend zwischen den Liedern, und das Publikum konnte ihr diesbezüglich nur recht geben. Die Lust am öffentlichen Auftritt war ihnen in jeder Minute anzusehen. Nach ein paar Songs war es vorbei und sie räumten die Bühne für Dietrich Faber und Co. Doch das gehört auch zum Konzept der Veranstaltungsreihe: Es treten immer zwei heimische Ensembles in einem zeitlich bemessenen Rahmen auf. Es sind Appetithäppchen, die die Lust auf mehr Kultur machen. Dietrich Faber hatte sein zweites Ego „Manni Kreutzer“ dabei, denn der Autor Faber kann eigentlich nicht singen, das kann „Manni“, seine Romanfigur aus seiner Krimi-Reihe rund um Vogelsberger Kommissar Bröhmann. „Irgendwie habe ich die Kontrolle über ihn verloren“, sagte Faber und überließ Manni und dem Musiker Tim Potzas das Feld. Manni, der letzte hessische Cowboy, griff zur Gitarre und gab seine eigenen speziellen County-Songs wieder und natürlich in Oberhessisch. Und er stellte damit einmal mehr unter Beweis, dass man wirklich alles auch auf Hessisch singen kann, gerade, wenn die Reime urkomisch werden, dann ist es gerade recht, dann ist Manni Kreutzer in Hochform. Darum ließ er es sich auch nicht nehmen, für sein letztes Lied den Veranstalter Peter Herrmann an die Bühne zu Bitte, der – bewaffnet mit seinem Bass – schnell das letzte Lied mit abrundete.
Es war ein rundum gelungener Abend der Reihe, die auf Initiative von Peter Herrmann und Cordula Poos entstanden ist und die noch den gesamten August an jedem Donnerstag, 19.30 Uhr, im Innenhof der Kongresshalle stattfindet. Am kommenden Donnerstag, 5. August, 19.30 Uhr, wird die Reihe mit dem Lenz-Trio und dem Afro Kunda-Trio fortgesetzt.
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