Seit 30 Jahren das Gesicht des „heute journals”: Gundula Gause

Gundula Gause im aktuellen Studio des „heute journals”.
© ZDF/Klaus Weddig

Viel ist passiert, seit Gundula Gause 1993 erstmals das ZDF-„heute journal” moderierte. Im Interview spricht sie über den Wandel im Nachrichtengeschäft und ihre Heimatstadt Mainz.

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Frau Gause, in einem Interview aus dem Jahr 2006 haben Sie gesagt, dass Sie vermutlich nicht weitere 13 Jahre als Co-Moderatorin des „heute journals“ dranhängen – jetzt sind es doch insgesamt 30 geworden. Was fasziniert Sie am Nachrichtengeschäft und am „heute journal“ so?

(Lacht). Kompliment, dass Sie das ausgegraben haben! Ich konnte es damals nicht ahnen, dass es tatsächlich 30 Jahre werden würden. Aber es passt einfach: ein tolles Redaktionsteam, eine tolle Sendung, und es bereitet mir bis heute Freude, da mitarbeiten zu dürfen, jenseits der Nachrichtenlage natürlich, die sehr bedrückend ist. Ein Tag ist für mich tatsächlich nur dann ein guter, wenn ich am Abend entweder das „heute journal“ gesehen oder selbst daran mitgearbeitet habe.

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Einen kleinen Abschied auf Raten haben Sie allerdings schon genommen, seit Claus Kleber 2021 gegangen ist. Sie sind inzwischen seltener im „heute journal“ zu sehen, moderieren dafür häufiger die „heute“-Nachrichten um 12 oder 17 Uhr, sowie das Spätmagazin „heute journal update“.

Das war eine gute Idee unserer neuen Chefredakteurin Bettina Schausten, der ich sehr dankbar für diese Neuaufstellung bin. Es musste etwas Veränderung her – und ich freue mich über die Abwechslung. Die eigentliche Redaktionsarbeit bleibt dabei gleich, man befasst sich in den Teams mit dem weltweiten Geschehen, liest, schaut nach Bildmaterial, recherchiert und wühlt nach Informationen. Ein gravierender Unterschied beim „heute journal update“ ist, dass ich dort auch Interviews führe. In den Tagessendungen schalten wir häufig zu unseren Korrespondentinnen und Korrespondenten, insbesondere bei Ereignissen, die sich gerade entwickeln. Am 24. Februar vergangenen Jahres hatte ich diesen Dienst: Am Tag, als der russische Angriff auf die Ukraine begann, bestand die Sendung rein aus Schalten zu unseren Korrespondenten und Reporterinnen in Moskau, in Washington, in Brüssel, in Berlin und in der Ukraine, wo wir zu dem Zeitpunkt einen Korrespondenten in Lwiw hatten.

Ein Bild aus frühen Jahren: Gundula Gause (Mitte) und das Team des „heute journals” im Jahr 1997. Ganz rechts: Wolf von Lojewski.
Ein Bild aus frühen Jahren: Gundula Gause (Mitte) und das Team des „heute journals” im Jahr 1997. Ganz rechts: Wolf von Lojewski.
© ZDF/Renate Schäfer

30 Jahre im Nachrichtengeschäft – und eigentlich ja sogar mehr – sind eine lange Zeit. Was ist das Wichtigste, das sich verändert hat?

Natürlich hat die Digitalisierung unsere Arbeit stark verändert – wir sind als Medienunternehmen in besonderem Maß Treiber und Teil dieses Prozesses. Das andere Stichwort lautet Globalisierung: Die Welt hat sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stark gedreht. Das schönste Ereignis für mich war die deutsche Wiedervereinigung 1989 – und das krasseste die Terroranschläge von 2001, weil es ein Angriff auf die westliche Art zu leben in einer Weise war, die man bis dahin noch nicht gesehen hatte. 

Mit der Digitalisierung gibt es viel mehr Möglichkeiten, an Informationen zu kommen, andererseits ist da das Problem von Fake News. Wie können etablierte Medien damit verantwortungsvoll umgehen?

Indem wir unsere Arbeit weiter so verlässlich durchführen, wie wir es seit Jahrzehnten tun: jede Information hinterfragen, Bilder auf ihre Herkunft und Authentizität prüfen und damit ein neutrales, sachliches, ausgewogenes Informationsangebot schaffen. Und indem wir unsere Arbeit ins Netz übertragen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist ein Pfund, auf das das demokratische, offene und freie Deutschland nicht verzichten sollte.

Erst die Corona-Pandemie, dann der Ukraine-Krieg – viele Menschen haben gerade das Gefühl, dass sich die Welt in einer Dauerkrise befindet. Teilen Sie dieses Gefühl?

Wir erleben gerade eine aus meiner Sicht noch nicht dagewesene Überlappung verschiedener Krisen: immer noch die Folgen der Pandemie, dann der Krieg in Europa und die sich daraus verschärfenden Probleme wie hohe Preise, nicht nur in der Energieversorgung, wie der Fachkräftemangel sowie die Störungen in den Lieferketten. Krisen gab es schon immer – aber derzeit ist es schon eine außergewöhnliche Situation.

Haben Sie dann Verständnis dafür, wenn einige Menschen sagen, ich brauche manchmal eine Auszeit von den Nachrichten, weil sie mich zu sehr bedrücken?

Natürlich – volles Verständnis für Menschen, die sich dieser Nachrichtenlage nicht permanent aussetzen wollen. Vor allem in dieser digitalen Welt, in der wir alle überschüttet werden mit Informationen – etwa durch Push-Nachrichten auf unsere Handys. Ich verstehe sehr gut, wenn manch einer sagt, ich brauche Abstand und klinke mich eine Weile aus. Für mich persönlich kommt das aber nicht infrage, denn ich bin einfach eine Nachrichtenfrau. Aber es ist eine Frage des Umgangs mit den Dingen – ich bin aus mir heraus recht konstruktiv und suche immer nach der guten Nachricht. 

19 Jahre lang waren sie ein Team und moderierten das "heute journal" zusammen: Claus Kleber und Gundula Gause, hier in ihrem ersten gemeinsamen Jahr 2003.
19 Jahre lang waren sie ein Team und moderierten das "heute journal" zusammen: Claus Kleber und Gundula Gause, hier in ihrem ersten gemeinsamen Jahr 2003.
© ZDF/Kerstin Bänsch

Sie sind bekennende Christin und machen sich für die Ökumene stark. Immer mehr Menschen in Deutschland wenden sich von der Kirche ab. Was müssten die Kirchen tun, um diesen Trend aufzuhalten?

Mich treibt – wie viele Christen – die Sorge um die Zukunft der Kirche in Deutschland stark um. Kirchenaustritte mehren sich, gleichzeitig gibt es Priestermangel, die Stellung der Frau ist bekanntermaßen ein großes Problem. Ich denke, die Kirche – speziell die katholische Kirche – muss sich weiter einer Demokratisierung öffnen. Auch jenseits des Synodalen Weges, dem sich der Vatikan sehr entgegengestellt hat. Es wäre zu schade um das Wertegerüst, das die Kirche bietet. Viele Geistliche sind den Menschen sehr zugewandt und sehen die Probleme der Strukturen – aber auf der anderen Seite gibt es Kräfte, die auf Strukturerhalt abzielen.

Ein durchaus mit Ihrem Glauben verbundener Punkt ist Ihr ehrenamtliches Engagement. Welche Anliegen sind Ihnen besonders wichtig?

Als Schirmherrin des Afrikatages des katholischen Hilfswerks missio liegt mir das Engagement für den afrikanischen Kontinent sehr am Herzen. Afrika ist ein an sich reicher Kontinent, zu dem gerade Europa eine zunehmend partnerschaftliche Beziehung auf Augenhöhe entwickeln sollte. Das ist auch ein Ansatz zur Bekämpfung von Fluchtursachen: den Menschen in ihrer Heimat ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, indem man ihnen Arbeit und Perspektiven bietet. Hierzulande ist für mich der Einsatz für Bildungsprojekte und die Förderung von Kindern und Jugendlichen ein großes Thema.

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Sie sind in Berlin geboren, aber schon mit zehn Jahren nach Mainz gezogen, haben hier auch studiert. Was schätzen Sie an Mainz besonders?

Es ist eine charmante Stadt, die sich aber auch entwickelt: aktuell dank der Biotechnologie-Unternehmen am Ort und der Johannes Gutenberg-Universität, aber auch aufgrund einer langen Geschichte, die bis in die Römerzeit reicht. Dazu ist Mainz eine Domstadt eigener Güte und ein außerordentlich spannender Medienstandort. Kurz: eine Stadt mit Potenzial, im Herzen von Europa und des Rhein-Main-Gebiets. Dazu die Lage am Rhein, der Humor der Menschen, der sich nicht nur in der Fastnacht ausdrückt – all das ist eine gute Mischung.

Und wo sehen Sie noch Chancen zur Verbesserung? 

Aus dem so glücklichen Zustand, dass Mainz dank Biontech jetzt schuldenfrei ist, muss unbedingt etwas gemacht werden! Die Pläne zur Profilierung des Biotechnologie-Standorts sollten voran getrieben werden, damit weitere Unternehmen sich hier ansiedeln. Mit der Uni, den Max-Planck-Instituten und den Institutionen der Wissenschaftsallianz bietet Mainz hervorragende Voraussetzungen, die Infrastruktur ist gegeben. Es würde der ganzen Region zugutekommen, wenn Mainz als Biotechnologie-Standort weiter ausgebaut wird.