Der aktuelle Erfolg der Hessischen Spielgemeinschaft und ihre Zukunftsaussichten sind auch das Werk von Marga Hargefeld. Sie war der Motor der personellen Erneuerung.
DARMSTADT - (job). Wenn das Wetter mitspielt, steht Marga Hargefeld an diesem Freitagabend wieder auf der Terrasse des Darmstädter Staatstheaters. Im „Fröhlichen Weinberg“ setzt sie als Frau Rindsfuß trockenen Witz gegen das ausladende Temperament des Gatten. Kein großer, aber ein präziser Auftritt, und ihre Mitspieler werden ihn an diesem Abend mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen – es ist der Geburtstag ihrer Kollegin, die am heutigen Freitag 75 wird. Der aktuelle Erfolg der Spielgemeinschaft, ihre Zukunftsaussichten mit vielen jungen Darstellern sind auch das Werk von Marga Hargefeld. Sie war der Motor der personellen Erneuerung, und als die Spielgemeinschaft im Streit über die Mitwirkung an David Gieselmanns „Datterich“-Inszenierung vor einer Zerreißprobe stand, warb sie in der Traditionsvereinigung couragiert auch für moderne Regiehandschriften. Dabei half ihr das Talent, zu vermitteln, denn sie liebt ja selbst die Mundart-Tradition, wie ihre klug zusammengestellten musikalischen Lesungen am Vorabend des Heinerfests beweisen, mit denen sie die von Fredi Seip geprägte Reihe fortführt.
Zur Spielgemeinschaft kam Marga Hargefeld schon 1975. Seitdem hat sie in vielen, vielen Inszenierungen mitgewirkt, kleine und große Rollen gespielt – auch in Robert Strombergers Inszenierung des „Fröhlichen Weinbergs“, in der sie das Babettchen Eismayer verkörperte. Inzwischen hat sie einen großen Teil der Arbeit übernommen, die unerlässlich ist, aber auf der Bühne nicht sichtbar wird. Rafael Reißer repräsentiert die Spielgemeinschaft als Vorsitzender sicher gut. Aber wer Auskünfte über die aktuellen Aktivitäten sucht, findet sie bei der zweiten Vorsitzenden Marga Hargefeld. Wenn sie nicht gerade selbst auf der Bühne steht – so wie heute Abend.