Heiß ersehnt: Staffel vier der Serie „Haus des Geldes“

Ist er dem Druck gewachsen? Computerspezialist „Rio“ (Miguel Herrán) mit den Geiseln im Bankfoyer. Foto: Netflix
© Netflix

Sie ist die weltweit erfolgreichste nicht-englischsprachige Serie bei Netflix: Auch die vierte Staffel der spanischen Kult-Serie „Haus des Geldes“ überzeugt.

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MADRID. Er muss nur mal kurz seine Brille wieder hochrücken. Mit dieser schnellen, unbeholfenen Bewegung – und schon fliegen ihm die Herzen zu. Alvaro Morte hat sich mit der Rolle des „Professors“ in der spanischen Kultserie „Haus des Geldes“ in den Olymp der begehrtesten Schauspieler katapultiert: Mit diesem schüchternen Antihelden, dem es gelingt, mit Köpfchen und Kalkulation einen ganzen Staatsapparat auf Trab zu halten. Jetzt ist die vierte Staffel auf Netflix zu sehen.

Ist er dem Druck gewachsen? Computerspezialist „Rio“ (Miguel Herrán) mit den Geiseln im Bankfoyer. Foto: Netflix

Dem Serienschöpfer Alex Pina ist mit diesem verrückten Mix aus Action-Thriller, Romanze und Bankräuber-Märchen ein Welthit geglückt: „Haus des Geldes“ ist die erfolgreichste nicht-englischsprachige Netflix Serie. In den Staffeln eins und zwei geht es um einen Überfall mit Geiselnahme in der spanischen Banknotendruckerei. Staffel drei und vier erzählen vom nächsten Coup der Truppe rund um den „Professor“: Vom Raub in der spanischen Zentralbank. Und immer fiebert man mit diesen vielschichtigen, komischen, rührenden Charakteren mit, die die Namen von Metropolen tragen.

Wenn „Rio“ sich in „Tokyo“ verliebt, wenn aus einer Geisel sehr beziehungsreich „Stockholm“ wird und aus einem früheren Gegner „Lissabon“, dann ist man immer aufseiten der Panzerknacker in ihren roten Overalls und den Salvador-Dali-Masken. Dazu knallharte Action, ironische Dialoge und die Sorte Cliffhanger am Ende jeder Episode, die suchtartig nach Fortsetzung verlangt. Sofort. Das ist auch in der vierten Staffel so. Allerdings ist es hier anders als in den ersten beiden, als alle auftretenden Probleme offenbar immer zum großen Plan des „Professors“ hinter dem cleveren Raub zählten.

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Es ist wieder ein emotionales Wechselbad

Jetzt scheint es so, als fahre auch er nur auf Sicht. Oder täuscht er damit wieder? Diesmal bekommt er es mit Alicia Sierra (Najwa Nimri) zu tun, einer fiesen, zu allem fähigen Polizistin, die ihm das Leben schwer macht. In viel zu schnell abgesehenen acht Folgen geht es um alles (Achtung: Spoiler!): darum, gefangene Mitglieder zu befreien und geliebte Komplizen loszulassen. Ein emotionales Wechselbad also, aus dem man wieder einmal auftaucht mit der Sehnsucht nach mehr.

Im September soll es die nächste Staffel der Serie geben, die ihre modernen Robin Hoods weltweit berühmt gemacht hat. Erst. Wenn man es bis dahin gar nicht mehr aushält, kann man sich ja nochmal alle vier bisherigen Staffeln ansehen. Deren Wiederholung ist definitiv besser als manch anderes Neues.