Deutsche Philharmonie Merck: Benefiz für "Echo hilft!"
Von drei Violinkonzerten Max Bruchs wird immer das erste gespielt - auch beim Benefizkonzert der Deutschen Philharmonie Merck. Intendant Stefan Reinhardt erklärt, warum.
Von Johannes Breckner
Redaktionsleiter Bergsträßer Echo
Die Deutsche Philharmonie Merck gestaltet am 12. Januar ein Konzert zugunsten der Aktion "Echo hilft!" Archivfoto: Torsten Boor
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DARMSTADT - Die Deutsche Philharmonie Merck steht vor einer strapaziösen Serie von Auftritten. Am Sonntag, 12. Dezember, gestaltet sie das Benefiz-Neujahrskonzert zugunsten der Aktion "Echo hilft!", tags zuvor wird in der Griesheimer Wagenhalle die beim Publikum beliebte öffentliche Generalprobe gespielt. Am Wochenende darauf folgen Auftritte in Griesheim und Bensheim sowie das Familienkonzert. Beim Benefizkonzert in Wiesbaden übernimmt die mehrfach preisgekrönte junge lettische Geigerin Kristine Balanas den Solopart im ersten Violinkonzert von Max Bruch. Im Gespräch erzählt Intendant Stefan Reinhardt, warum er sich gerade für diese Künstlerin entschieden hat.
Herr Reinhardt, Max Bruch hat drei sehr interessante Violinkonzerte geschrieben. Warum wird immer nur das erste gespielt?
Das ist ein Phänomen, das mich seit meiner Jugend begleitet. Es wird immer nur über "das" Violinkonzert von Bruch gesprochen, und die anderen beiden, die genauso bemerkenswert sind, treten äußerst selten in Erscheinung. Bei der Deutschen Philharmonie Merck ist es nun so, dass bisher keines der drei Violinkonzerte jemals in der 54-jährigen Geschichte des Orchesters aufgeführt wurde. Daher war es an der Zeit - und wir starten eben, wie alle, mit dem ersten - was jedoch nicht bedeutet, dass wir für die Zukunft die anderen beiden nicht auch noch aufs Programm nehmen werden.
Sie haben für den Solopart die lettische Geigerin Kristine Balanas engagieren können. Was zeichnet die junge Künstlerin aus?
Die Deutsche Philharmonie Merck hat schon immer gerne jungen Nachwuchsmusikern ein Auftrittspodium gegeben. Dabei ist es nicht selten, dass das Engagement eines Künstlers erfolgt, nachdem er oder sie Preisträger bei einem international anerkannten Musikwettbewerb wie dem ARD-Musikwettbewerb geworden ist. Oft greifen wir dann gerade nicht nach den ersten Preisträgern, wie mit Kristine Balanas, die 2017 den dritten Preis bekommen hat, sondern bewusst nach einem zweiten oder dritten Preis, weil diese zuweilen nach dem direkten Anhören interessanter erscheinen. Natürlich ist eine erstmalige musikalische Begegnung mit einem Künstler dann immer spannend. Ich bin sehr neugierig auf die gemeinsame Interpretation.
KONZERTE IM JANUAR
Das Benefizkonzert zugunsten von "Echo hilft!" am Sonntag, 12. Januar, um 16 Uhr im Kurhaus Wiesbaden ist bereits ausverkauft, ebenso die Generalprobe am Tag zuvor um 15 Uhr in der Wagenhalle Griesheim. Eventuell zurückgegebene Karten werden über eine Warteliste an der Abendkasse abgegeben.
Das Konzert "Auftakt 2020" mit Werken von Haydn, Strauss, Lehár, Humperdinck und anderen beginnt am Samstag, 18. Januar, um 15 Uhr in der Wagenhalle Griesheim und am Sonntag, 19. Januar, um 20 Uhr im Parktheater Bensheim.
Für diese beiden Konzerte gibt es noch Restkarten unter www.philharmonie-merck.de oder www.ztix.de, ebenso für das Familienkonzert "Neujahrsbräuche aus aller Welt", das am Sonntag, 19. Januar, um 16 Uhr in der Wagenhalle Griesheim beginnt. Die Moderation besorgt Juri Tetzlaff.
Intendant Stefan Reinhardt ist seit 1987 für die Deutsche Philharmonie Merck tätig. Unter seiner Leitung wuchs das ursprünglich von Liebhabern gegründete Orchester zu einem der profiliertesten deutschen Profi-Orchester.
Jede der fünf Initiativen hat ein eigenes "Echo hilft!"-Spendenkonto bei der Volksbank Darmstadt - Südhessen eG. Die IBAN lauten
Zusammen i.d. Postsiedlung DE88 5089 0000 0058 0406 06
Spendenquittungen stellt bei Bedarf die Bürgerstiftung aus. Bitte vermerken Sie dafür im Verwendungszweck Ihre Adresse.
Alle Spenden bzw. Spender werden veröffentlichtWenn Sie das nicht möchten, bitte vermerken Sie das im Verwendungszweck mit dem Hinweis "anonym".
Zum Auftakt des Beethoven-Jahres spielt die Deutsche Philharmonie Merck die "Eroica". Wie geht es bei Ihnen weiter mit der Würdigung dieses Komponisten?
Im März bringen wir Beethovens 5. Klavierkonzert mit dem Ausnahmepianisten Matthias Kirschnereit, mit dem uns eine langjährige musikalische Freundschaft verbindet. Vor genau 30 Jahren musizierte er zum ersten Mal mit uns. Damals war er Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs - heute gehört er zu den großen Pianisten unserer Zeit. Und im Sommer werden wir in unserer Orchesterwerkstatt mit jungen talentierten Nachwuchsmusikern Beethovens erste Sinfonie mit Mahlers erster Sinfonie gegenüberstellen.
Auf welches Konzert dieses Jahres sind Sie selbst besonders gespannt?
Nach dem großen Erfolg mit Strawinskys "Le Sacre du printemps" im vergangenen Herbst steht nun als nächstes großes Werk "Ein Heldenleben" von Richard Strauss auf dem Programm. Das Konzert findet am 15. März im Staatstheater Darmstadt in Kombination mit dem bereits erwähnten Beethoven-Klavierkonzert statt. Auf dieses Konzert freue ich mich persönlich ganz besonders.
Nach dem Benefizkonzert in Wiesbaden folgt gleich das nächste Konzert-Wochenende mit Auftritten in Griesheim und Bensheim. Wie findet die Philharmonie genügend Zeit um Proben?
Natürlich ist das für alle Musiker eine besonders arbeitsintensive Zeit. Wenn es überall zu Beginn des neuen Jahres noch etwas ruhiger ist, herrscht bei uns Hochbetrieb. Da wir projektweise en bloc proben, ist das aber auch gut einzuteilen. Drei bis vier Tage vor jedem Konzertprojekt beginnen die Proben ganztägig. Bei dieser Gelegenheit: Für die Auftaktkonzerte in Griesheim und Bensheim am 18. Januar sowie für das Familienkonzert am 19. Januar gibt es noch Restkarten.