Unheimlicher Mordfall und Drama aus der Vergangenheit
Ein spannender und unheimlicher Fall des neuen jungen Teams aus Saarbrücken, der viel mitbringt, um ein gelungener Krimi zu sein. Leider zu viel. Weniger wäre mehr gewesen.
Von Conny Holtfoth
Hölzer (Vladimir Burlakov) und Schürk (Daniel Sträßer) lesen Spuren im Wald.
(Foto: SR/Manuela Meyer)
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Die Jugendliche Jessica (Caroline Hartig) wird im Wald ermordet. Zunächst von einem Pfeil angeschossen, wurde ihr schließlich vom Täter das Herz herausgerissen und wieder eingesetzt. Als Jogger das Mädchen finden, fehlen ihm zwei Fingerkuppen. In seinem Mund befindet sich ein Tannenzweig. Ein Jägerbrauch. "Wie bei gestrecktem Wild."
Das junge Saarländer Team um Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) ermittelt in seinem zweiten Fall. Die Schülerin war vor allem unter ihren Mitschülern sehr begehrt. Bevor sie das Haus verließ, hatte sie ihrer Mutter gesagt, sie wolle ihren Exfreund treffen. Dieser jedoch gibt an, mit einem Kumpel gezockt zu haben. In Jessicas Tagebuch ist die Rede von einem großen Unbekannten.
Als wäre dieser Fall nicht schon fordernd genug, holt Schürk und Hölzer ihre gemeinsame Vergangenheit ein. Schürks Vater (Torsten Michaelis) erwacht nach 15 Jahren aus dem Koma. 15 Jahre, nachdem er wie von Sinnen auf seinen Sohn eingeprügelt hat und daraufhin von dessen Freund mit einem Spaten erschlagen worden war. Ein Ereignis, das die beiden Jungen damals als Unfall deklariert hatten. Sie wissen nicht, ob er sich an die Ursache seines Komas zurückerinnern wird. Sie wissen aber auch nicht, dass er in der Aufklärung ihres Falls eine entscheidende Rolle spielen kann.
"Der Herr des Waldes" unter der Regie von Christian Theede bringt viel mit, um ein gelungener Krimi zu sein. Leider zu viel. Zwar sind Vergangenheit und Gegenwart geschickt ineinander verwoben worden, dennoch wirkt dieser "Tatort" durch zwei verschiedene, sehr intensive Handlungsstränge stark überfrachtet.
Auch fällt es schwer, dem neuen Team aus dem Saarland sehr viel Sympathie entgegenzubringen. Nicht nachvollziehbare Reibereien untereinander strengen irgendwann ähnlich an wie das permanente aggressive Verhalten Adam Schürks. Was dagegen sehr gelungen ist: die bildgewaltige Atmosphäre, die Tobias Schmidt mit einem steten Wechsel aus Nähe und Weite, aus Licht und Schatten inszeniert.
Das Erste zeigt den "Tatort: Der Herr des Waldes" am Ostermontag, 5. April, um 20.15 Uhr.