Regisseur Dean Israelite hat die Wiedergeburt der seit 1993 erfolgreich laufenden Fernseh-Serie - es gab 1995 und 1997 auch schon zwei Kinofilme - sehr zeitgemäß umgesetzt und orientiert sich dabei an den zahlreichen Superhelden-Filmen der Comic-Schmieden Marvel und DC.
Von Dirk Henninger
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Kampfbereit: Pink Ranger (Naomi Scott, von links), Blue Ranger (RJ Cyler), Red Ranger (Dacre Montgomery), Black Ranger (Ludi Lin) und Yellow Ranger (Becky G). Foto: Kimberley French / StudioCanal
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So wird man ein Power Ranger: Fünf Highschool-Kids, die sich kaum kennen, treffen zufällig in einer alten Mine aufeinander und kommen dort in Kontakt mit prähistorischen Artefakten, die ihnen Superkräfte verleihen. Etwas Kampf-Training und Teamgeist genügen, damit ihnen fesche Uniformen wachsen, die sie gleichzeitig schützen und noch stärker machen. Nun gilt es, die böse Außerirdische Rita Repulsa (Elizabeth Banks) aufzuhalten, die im Begriff ist, alles Leben auf der Erde zu zerstören.
Regisseur Dean Israelite hat die Wiedergeburt der seit 1993 erfolgreich laufenden Fernseh-Serie - es gab 1995 und 1997 auch schon zwei Kinofilme - sehr zeitgemäß umgesetzt und orientiert sich dabei an den zahlreichen Superhelden-Filmen der Comic-Schmieden Marvel und DC. Sein Vorgänger-Film "Project Almanac" über Jugendliche, die eine Zeitmaschine bauen, zielte zwar auch bereits auf Teenager ab, war aber wesentlich intelligenter und interessanter. Rudimentär sind diese Vorzüge auch in der ersten Hälfte des "Power Rangers"-Films vorhanden, wenn die Protagonisten noch normale Schulkids sind und als Außenseiter mit familiären Problemen und Identitätskrisen charakterisiert werden.
Eine ganz ähnliche Konstellation gab es auch in dem hervorragenden Teenager-Science-Fiction-Drama "Chronicle" (2012), aber dort brachten die Superkräfte die Helden letztlich in große Schwierigkeiten. In "Power Rangers" wird dagegen ab dem Moment der Verwandlung alles auf pathetische Weise lächerlich und wechselt ohne Umschweife auf reinstes B-Movie-Level. Dabei schwingt zwischen den Zeilen immer mit, dass auch Verlierer-Typen stark sein können - und zwar vor allem, wenn sie als Team zusammenwachsen.
Einerseits präsentieren die Produzenten ein Actionfeuerwerk, das sich durchaus mit brachial-monumentalen Sequenzen aus den "Transformers"-Filmen messen kann. Andererseits fühlt man sich in billige japanische Monsterfilme vergangener Jahrzehnte zurückversetzt, wenn die zwei riesigen Kampfgestalten Goldar und Megazord wie bei Godzilla inmitten einer städtischen Kulisse aufeinander eindreschen. Kindern und Jugendlichen mag das Ganze noch einigermaßen Spaß bereiten. Aber wer sich als Erwachsener in diesen Film verirrt, muss leiden. Wenn ganz am Ende eine Coverversion des "Snap"-Hits "The Power" ertönt, weiß man schon gar nicht mehr, ob man es als gelungenen Gag oder als besonders dämliche Idee einstufen soll.
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