Im Saarland nichts Neues: Schürk und Hölzer auf der Suche nach dem Sinn.
Von Kirsten Ohlwein
Schürk (Daniel Sträßer, l.) und Hölzer (Vladimir Burlakov) treffen sich am Fluss.
(Foto: SR/Manuela Meyer)
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Einbruch in Saarbrücken. Nicht nur eine erhebliche Summe Geld ist weggekommen. Nein, in der Wohnung liegt auch die Leiche der Bewohnerin Cora Reuters. Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladmir Burlakov) nehmen mit ihren Kolleginnen Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) und Esther Baumann (Brigitte Urhausen) die Ermittlungen auf. Ja, erstaunlich, aber wahr: Die bislang recht profillosen Kolleginnen haben tatsächlich Namen!
Es dauert nicht lange, bis – wie in den Vorgängerfilmen auch – Schürks Vater Roland (Torsten Michaelis) wieder auf der Bildfläche erscheint. Der zuerst im Koma liegende, zuletzt wundergeheilte und jetzt in Verbrechen verwickelte Papa, der seinem Sohn nie irgendetwas Gutes wollte, ist wieder da und schickt sich an, den Jungen weiter zu quälen. Und so geht weiter, was beim "Tatort" Saarbrücken vor ein paar Jahren begann. "Das Herz der Schlange" heißt der dritte Fall aus dem Saarland.
Ob es nun konsequent horizontal forterzählt ist, was Autor Hendrik Hölzemann da macht, oder ob die horizontale Geschichte sich nicht eigentlich schon lange überlebt hat – das ist die Frage, die dieser Film aufwirft. Bis zum Ende bleibt offen, was eigentlich Roland Schürks Problem ist.
Irgendwo zwischen Langeweile und der Überlegung, wie das für Schürk denn nun ausgehen mag, verliert sich die Spannung in den 90 Minuten. Adam Schürk ist nicht nur wieder mittendrin, er ist diesmal sogar selbst der Verdächtige. Und da muss Kritik an der Programmplanung der ARD erlaubt sein: Das haben wir in den vergangenen Wochen vielleicht ein paar Mal zu oft gesehen. Ermittler als Teil der Ermittlung, weil ein Angehöriger drinsteckt, sie selbst verwickelt sind oder welcher Zufall auch immer passiert ist.
Es wirkt ein bisschen schablonenhaft, was Saarbrücken da versucht. Der Film hebt sich in keiner Weise von den Vorgängern ab. Das kann man eben als angenehm konsequent oder eben auch fortschreitend bequem bezeichnen. Dass die Horizontale auch spannend bleiben kann, hat der "Polizeiruf" Rostock über Jahre glänzend bewiesen. Nun, nach drei Filmen aus Saarbrücken, muss sich dieser "Tatort" unbedingt neu ausrichten, ein neues Thema finden. Und den Kolleginnen vielleicht ein bisschen Profil und Charakter gönnen.
"Das Herz der Schlange" ist ein solider Sonntagabendkrimi, der zunehmend so wirkt, als seien die Beteiligten ein bisschen verliebter in ihr Produkt, als es angebracht wäre. Der Film ist nämlich wirklich kein Gassenhauer.
Das Erste zeigt den "Tatort: Das Herz der Schlange" am Sonntag, 23. Januar, um 20.15 Uhr.