Was ist das für ein Krimi?

aus Tatort & Polizeiruf 110

Thema folgen
Fellner (Adele Neuhauser) und Eisner (Harald Krassnitzer) sind am Tatort.
© ARD Degeto/ORF/Prisma Film/Petro

Darf’s mal wieder ein stinknormaler Krimi sein?

Anzeige

Wien. Nein, auch der neue Fall aus Wien, der mit dem Titel „Was ist das für eine Welt“ (vermutlich absichtlich ohne Fragezeichen) daherkommt, ist kein stinknormaler Krimi. Was ist das für ein Krimi, möchte man fragen, auch gern ohne Fragezeichen.

Kommentiert wird der neue Fall von Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) nämlich von deren neuer Kollegin Meret Schande (Christina Scherrer). Sie ist immer nah dran, als Fellner und Eisner den Fall des ermordeten IT-Experten Marlon Unger untersuchen. Mal urteilt sie über den Fall, das Opfer, mal über die Kommissare oder das Leben. Alles aus dem Off, respektive während einer Sitzung bei ihrem Psychologen. Wo anfangs unklar bleibt, wieso Schande so wichtig, löst sich dieses Rätsel im Showdown des Films. Die junge Kollegin ist maßgeblich an der Täterfindung beteiligt. Es sind die letzten 20 Minuten, die diesen Krimi dann wirklich zu einem guten machen.

Das Buch von Thomas Weingartner und Stefan Hafner kommt bisweilen etwas starr daher. Es geht um Profitgier, um Karriere, Ehrgeiz, Geld und Macht, aber eben auch um persönliche Schicksale. Regisseurin Evi Romen löst diese vielen Themen und Spannungen mit vielen Perspektiv- und Tempowechseln, was es leicht macht, dem Plot zu folgen. Ob man durchgehend Kommentierungen einer jungen Kollegin hören und sehen möchte, bleibt am Ende dem Zuschauer überlassen.

Randnotiz: Was zum Feiern für Krassnitzer und Neuhauser, die mit „Was ist das für eine Welt“ ihren 30. Fall lösen.

Anzeige

Das Erste zeigt den „Tatort: Was ist das für eine Welt“ am Sonntag, 26. Februar, um 20.15 Uhr.