Vieles bleibt fad

aus Tatort & Polizeiruf 110

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Karow (Mark Waschke) und Bonard (Corinna Harfouch) gehen in der Mordkommission dem Fall nach.
© rbb/Marcus Glahn

Noch einmal 90 Minuten über rechtsextreme Splittergruppen in der Polizei, rechte Tendenzen an der Polizeiakademie.

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Berlin. Das alles unter dem Titel „Nichts als die Wahrheit“ im Rahmen des Berliner „Tatorts”. Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch) sind inzwischen auf der Suche nach Tätern mehrerer Morde, haben es mit Flüchtlingen zu tun, mit dem Verfassungsschutz, mit dubiosen Privatunternehmen. Dieser Tatort lässt wirklich nichts aus. Ein bisschen wirkt es, als hätten die Autoren in allen Ecken gekramt, um die Sendezeit mit Stoff zu füllen.

„Nichts als die Wahrheit (2)“ ist dabei nicht einmal unspannend, aber viel zu vollgepackt mit Hintergründen, Informationen, Themen. Auf der Habenseite steht jedoch ein großartiger Cast. Neben Waschke und Harfouch gilt das für Tilo Nest (Reitemeier), Julia Kirchhoff (Birge Schade), Sebastian Hülk (Arne Koch) und viele andere, die für ihre Rollen perfekt besetzt worden sind. Doch irgendetwas fehlt, irgendetwas bleibt auch im zweiten Teil fade. Vielleicht sind es Schattierungen, die man durchaus vermissen kann. Eine Figur, die hadert oder zweifelt. Es geht zu sehr schwarz und weiß zu, es fehlt eine innere Zerrissenheit – auch beim Thema.

So ist Harfouchs Einstand als Bonard zwar charmant, die gemeinsamen Szenen mit Karow sind absolut überzeugend. Jedoch darf man sich getrost für die kommenden Fälle bessere Drehbücher wünschen.

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Das Erste zeigt den „Tatort: Nichts als die Wahrheit (2)“ am Montag, 10. April, um 20.15 Uhr.