Zwei Tote in Berlin. Tom Menke (Martin Baden), Besitzer eines Kiosks, wird tot in seinem Coffee-Shop aufgefunden. Allem Anschein nach getötet durch die Nadel seines...
. Von Conny Schneider
Zwei Tote in Berlin. Tom Menke (Martin Baden), Besitzer eines Kiosks, wird tot in seinem Coffee-Shop aufgefunden. Allem Anschein nach getötet durch die Nadel seines Kaffee-Roboters. Zur selben Zeit stirbt eine Joggerin im Wald durch einen Wildschwein-Biss. Zwei Fälle für Robert Karow (Mark Waschke) und Nina Rubin (Meret Becker), die eigentlich keine Fälle sind. Schließ;lich scheint in beiden Fällen kein Mensch als Mörder in Frage zu kommen. Und irgendwie wieder doch.
Ein starker "Tatort" des Marburger Regisseurs Roland Suso Richter: Natur und Technologie und der Mensch irgendwo dazwischen – als Opfer oder als Täter? Eine Frage, die die Folge "Tiere der Groß;stadt" intensiv, spannend, in sich stimmig und bildgewaltig beleuchtet. Grenzen verschwimmen, Menschen nehmen zunehmend roboterhafte Züge an – wie die Jugendlichen, die den toten Menke entdecken und erst einmal ein Selfie mit dem Opfer machen. Wildtiere verlassen die Wälder und streifen durch die Berliner Straß;en. Eine Stadt, gleichermaß;en voller Menschen und dennoch voller Anonymität und Ignoranz.
Themen zur schönen neuen Welt gab es innerhalb des "Tatorts" zuhauf – dieser ist jedoch anders. Und groß;artig dabei: Karow, noch immer undurchschaubar und mitunter ein ätzender Kotzbrocken, und Rubin, verletzlicher denn je und bemüht, ihren Partner aus seinem Schneckenhaus zu holen.