Von Kirsten OhlweinUnzufriedenheit machte sich in den vergangenen Wochen unter den langjährigen "Tatort"-Guckern breit: Man wolle doch endlich wieder einen richtigen "Tatort"...
. Von Kirsten Ohlwein
Unzufriedenheit machte sich in den vergangenen Wochen unter den langjährigen "Tatort"-Guckern breit: Man wolle doch endlich wieder einen richtigen "Tatort" sehen. Einen, wo der Mörder der Gärtner ist, ohne Schnick-Schnack, ohne Terrorthemen und ohne ständige Privatprobleme der Kommissare. Eines vorab: Auch der diesjährige Weihnachtsfall aus München wird in dieser Hinsicht nicht für strahlende Gesichter sorgen.
Am Alten Südfriedhof wird ein totes Baby vor dem Altar abgelegt – mit der Bitte um Beerdigung. Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) nehmen die Ermittlungen auf und geraten bald auf die Spur einer rumänischen Bettlerbande.
Der Film ist überladen mit Klischees. Es wirkt, als habe Autorin Dinah Marte Golch alles zusammengeworfen, was ihr beim Begriff "Weihnachts-Tatort" eingefallen ist: eine Prise Kriminalität, eine Portion Weihnachtswunder, als besondere Zutat noch ein neugeborenes Baby in einer Kirche und frustrierte Kommissare ohne Zuflucht an Heiligabend. Fertig ist "Klingelingeling".
Wären es nicht Nemec und Wachtveitl, dieser "Tatort" wäre eine komplette Enttäuschung. Zu keiner Zeit spannend, ein völlig vorhersehbares Ende ohne Überraschungsmoment und bis auf ein paar Sekunden am Schluss nicht einmal weihnachtlich. Auch wenn viele die Kommissare schon lange müde schreiben wollen: Es steckt noch Leben in den beiden. Sie sollten nur bessere Drehbücher bekommen, damit sie das auch weiterhin zeigen können. Aber so sind es leider verschenkte 90 Minuten.
Das Erste zeigt den "Tatort: Klingelingeling" am Montag, 26. Dezember, um 20.15 Uhr.