Quo vadis, Münster?

aus Tatort & Polizeiruf 110

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Thiel (Axel Prahl) hat Grund zum Grübeln. © WDR/Thomas Kost
© WDR/Thomas Kost

Ein ermordeter und ein verschwundener Anwalt - der 42. Fall des Münsteraner "Tatort"-Duos Thiel und Boerne verliert sich in einem Kuddelmuddel aus Stereotypen und Altherren-Witzen.

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. Münster. Zwei Fälle, die augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben: Ein Anwalt mit engem Kontakt in die Münsteraner Mafiakreise wird ermordet. Hauptverdächtiger: Mafiaboss Nino Agostini (Claudio Caiolo) und seine Handlanger. Kurz darauf verschwindet ein enger Freund von Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), ebenfalls Strafverteidiger. Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) vermutet, dass die beiden Fälle in Verbindung zueinanderstehen. Denn Boernes Freund hatte als Vorstandsmitglied der örtlichen Anwaltskammer über die berufliche Zukunft und einen möglichen Lizenzverlust des Ermordeten zu entscheiden.

Quo vadis? Diese Frage werden sich einige bei dem 42. "Tatort" aus Münster denken. Denn inhaltlich hat "Ein Freund, ein guter Freund" unter Regie von Janis Rebecca Rattenni wahrlich nicht viel zu bieten. Am Ende löst sich alles, aber selbst dann fühlt es sich noch verworren und unausgereift an. Ein Stereotyp und ein Altherren-Witz jagen den nächsten und lassen nicht mal Münster-Fans der ersten Stunde so richtig schmunzeln. Alles wirkt so ein bisschen überholt - bis hin zum geteilten Bildschirm, der dem Ganzen einen 90er-Jahre-Flair aufdrückt. Wer den Fall zum 20-jährigen Bestehen des "Tatorts" aus Münster nicht einschaltet, hat diesmal nichts verpasst.

Thiel und Boerne, das könnt ihr besser...

Das Erste zeigt den "Tatort: Ein Freund, ein guter Freund" am Sonntag, 13. November, um 20.15 Uhr.

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Von Conny Holtfoth