Nebellicht für Fans

aus Tatort & Polizeiruf 110

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Anna Feil (Carolyn Genzkow) vertraut Hauptkommissar Karow (Mark Waschke) ihr Auto an.   Foto: rbb/Oliver Vaccaro
© rbb/Oliver Vaccaro

Von Markus Engelhardt"Wir sind die Hauptstadt", scheint es aus Richtung der Berliner "Tatorte" zu brüllen. "Deswegen muss bei uns alles anders sein." Allein: Wenn es denn...

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. Von Markus Engelhardt

"Wir sind die Hauptstadt", scheint es aus Richtung der Berliner "Tatorte" zu brüllen. "Deswegen muss bei uns alles anders sein." Allein: Wenn es denn tatsächlich mal ein bisschen Aufregung um das neue Ermittlerteam von der Spree gibt, dann ist sie selbst konstruiert. Ob Robert Karows (Mark Waschke) Affäre mit einem Mann, die spröde Atmosphäre im Team oder die viel gelobte horizontale Erzählweise – letztlich wurde bisher nichts so kontrovers debattiert, wie man beim rbb gehofft hatte.

Das letztgenannte Konzept, also die zusammenhängende der Geschichte der bislang drei Fälle von Karow und Nina Rubin (Meret Becker), erwies sich zudem eher als Problem. Zuviel Zeit liegt zwischen zwei "Tatort"-Filmen eines Senders, wer merkt sich da schon, was beim letzten Mal passiert ist?

"Dunkelfeld" heiß;t Fall Nummer vier, und er beantwortet Fragen, die sich kaum noch jemand stellte. Wir erfahren, was es mit Karows Vergangenheit auf sich hat, die bislang im Nebel lag. Es wird noch einmal dramatisch, als ein wichtiger Zeuge aus eben dieser Vergangenheit erschossen wird. Ansonsten bleibt alles beim Alten im Regierungssitz: Rubin berlinert und guckt aufgeregt, Karow ist unsympathisch und kühl. Wer die vorangegangenen Teile gesehen hat, wird der Auflösung entgegenfiebern und einschalten. Wer dies nicht getan hat, wird nicht viel verstehen.

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"Wir sind die Hauptstadt!" Jaja, ist ja gut. Ruhe jetzt.