VON OLIVIA HEßEin Toter treibt im österreichisch-tschechischen Grenzfluss Thaya. Der Tscheche Rabok ist ermordet worden. Bei ihren Ermittlungen im Grenzgebiet treffen die...
. VON OLIVIA HEß
Ein Toter treibt im österreichisch-tschechischen Grenzfluss Thaya. Der Tscheche Rabok ist ermordet worden. Bei ihren Ermittlungen im Grenzgebiet treffen die Wiener "Tatort"-Ermittler Moritz Eisner und Bibi Fellner auf den Journalisten Max Ryba, der sich ebenfalls für Vorkommnisse an der Thaya interessiert - allerdings aus dem Jahr 1968. Damals verschwand sein Vater eines Nachts an der Grenze zur damaligen Tschechoslowakei spurlos. Es war die Zeit des Prager Frühlings. Jahrzehnte später scheint sein Sohn Max der Wahrheit ganz nah. Er erklärt Bibi Fellner, dass die Tschechoslowakei Flüchtlinge an einer fingierten Grenze in die Falle tappen ließ. Je tiefer die Ermittler in die Vergangenheit eintauchen, um so näher kommen sie der Lösung im aktuellen Mordfall.
In der "Tatort"-Folge "Grenzfall" bekommen es Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser) mit den Verbrechen entlang des Eisernen Vorhangs zu tun. Drehbuchautor Rupert Henning, der gleichzeitig für die Regie verantwortlich zeichnete, ließ sich dabei von einem wahren Fall inspirieren. Obwohl der Wiener "Tatort" die Geschichten der Opfer und Täter auf beiden Seiten der Grenze beleuchtet, ist zwar ein ruhiger, aber kein geschichtsüberladener Krimi entstanden. Vergangenheit und Gegenwart sind geschickt miteinander verwoben, die Handlung wirkt stimmig. Dieser "Tatort" nimmt sich des schweren Themas auf eine leichte Art an, ohne an Tiefe zu verlieren. Eine Portion trockener Humor in den Dialogen ist wohldosiert.