Locker-luftig geht es in die Tiefe

aus Tatort & Polizeiruf 110

Thema folgen
Bootz (Felix Klare, v.l.) und Lannert (Richy Müller) sprechen mit Ulrike (Christiane Rösinger). Foto: Benoit Linder/SWR
© Benoit Linder/SWR

Gerade erst sind sie in ihr Haus gezogen, da findet sich nicht nur ein Problem in der Abdichtung des Fundaments, sondern nach dem Aufbaggern auch eine weibliche Leiche. Die...

Anzeige

. "Das ist unser Haus" heißt der neue Stuttgarter "Tatort", in dem Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) sich aufreiben zwischen Einzel- und Gruppengesprächen, persönlichen Befindlichkeiten, Eitelkeiten und Konflikten. Lange versuchen sie erst einmal vergeblich, die Identität der Toten zu klären, stoßen dabei jedoch immer wieder an die eigenen und die Grenzen der anderen Menschen.

Und diesen ganzen Themenkomplex haben die Autoren Dietrich Brüggemann (der auch Regie führte) und Daniel Bickermann in einen herrlich unterhaltsamen, witzigen, aber dennoch spannenden Krimi gegossen, dem es trotz aller Luftigkeit nicht an Tiefe fehlt. Schon nach wenigen Minuten ist klar, dass hier zwar Menschen gemeinsam ein Haus gebaut haben, dass dies aber noch lange nicht bedeutet, dass sie sich bei kleinen oder auch großen Themen einig sind. Zu unterschiedlich sind Herkunft, Sozialisation, Charaktere und Ideale.

Während ein Teil der Bewohner sicher ist, dass der Täter auf keinen Fall im eigenen Haus zu suchen ist, stimmen da längst nicht alle zu. Der Streit ist programmiert, und die Kommissare sind genervt, während der Zuschauer sich ins Fäustchen lacht.

Nach vielen schweren, unverständlichen, abgehobenen, künstlerisch wertvollen Krimis der letzten Wochen, besinnt sich Stuttgart auf das Wesentliche: die Menschen hinter den Geschichten. Die Kamera fängt ein, was die Autoren erzählen wollen – und schnell ist klar, dass mehr im Argen liegt als nur eine Leiche oder ein undichtes Fundament. (Kirsten Ohlwein)

Anzeige

Das Erste zeigt den "Tatort: Das ist unser Haus" am Sonntag, 17. Januar, um 20.15 Uhr.