Von Kirsten OhlweinDie Schlagerwelt ist in Aufruhr. Der beliebte Sänger Toni Derlinger liegt erschlagen in den Kulissen der Unterhaltungsshow "Hier spielt die Musik". Die...
. Von Kirsten Ohlwein
Die Schlagerwelt ist in Aufruhr. Der beliebte Sänger Toni Derlinger liegt erschlagen in den Kulissen der Unterhaltungsshow "Hier spielt die Musik". Die Dresdner Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Henni Sieland (Alwara Höfels) ermitteln mit ihrem Chef Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) und Anwärterin Maria Magdalena Mohr (Jella Haase).
Der Tatort "Auf einen Schlag" ist der erste aus der sächsischen Landeshauptstadt und er lässt viel Luft nach oben. Nach 15 Minuten stellt sich zum ersten Mal so etwas wie Fremdscham ein, nach 45 Minuten will man zum ersten Mal abschalten und nach 66 Minuten spricht Oberkommissarin Sieland den Satz des Abends: "Gott, ist das eine Scheiße." Da können auch die überzeugenden Schauspieler Höfels, Hanczewski, Haase und Brambach nicht viel retten.
Es werden sämtliche Klischees bedient: der einfache sächsische Mann von der Straße; die überzeichneten Kommissarinnen, die ihrerseits keine Gelegenheit auslassen, darauf hinzuweisen, wieviel besser Frauen in diesem Job sind oder auch das verhuschte Polizeianwärterhäschen, das natürlich am Ende den richtigen Riecher hat. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Und dennoch: Die Vorfreude auf den zweiten Tatort aus Dresden ist groß, denn es kann nur besser werden. Das beweisen die letzten 15 Minuten des Krimis, die viel wieder wettmachen, was vorher 75 Minuten zerstörten.