Es bleibt zu viel auf der Strecke

aus Tatort & Polizeiruf 110

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Berg (Hans-Jochen Wagner) und Tobler (Eva Löbau) haben Fragen. Foto: SWR/Benoit Linder
© SWR/Benoit Linder

Vier Jahre saß Sara Manzer (Johanna Wokalek) wegen Totschlags an ihrem Vater in Haft. Jetzt kommt sie raus und will endlich in ein neues Leben starten.

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. Doch kaum macht sie die ersten Schritte, wird sie nicht nur im neuen Job diskreditiert, sondern privat auch direkt wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, als die Polizei in Person der Kommissare Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Jochen Wagner) vor der Tür steht. Denn ein ehemaliger Polizist wurde erstochen, bei ihm fanden die Ermittler alte Fallakten über Manzer. Und schon steckt die eben erst aus dem Gefängnis entlassene Frau wieder mittendrin in einer polizeilichen Ermittlung. So startet der neue "Tatort: Saras Geständnis" aus dem Schwarzwald.

Die Fragen, die Astrid Ströher in ihrem Drehbuch aufwirft, sind spannend gestellt und werden über den gesamten Film immer mehr und immer wichtiger. Wer ist eigentlich Sara Manzer? Hat sie ihren Vater wirklich umgebracht? Wurde sie hintergangen? Wieso musste der Polizist sterben? Das kreiert durchaus einen starken Fall um eine stark aufspielende Johanna Wokalek als Sara Manzer.

Was ein bisschen ins Hintertreffen gerät, ist der in den letzten Filmen so sympathisch gewordene leicht peinlich berührte, aber liebevolle Umgang der Kommissare miteinander. Wenn Tobler und Berg interagieren, war das immer mindestens unterhaltsam. In den besten Fällen konnte sich der Zuschauer fremdschämend die Hände vors Gesicht schlagen. Und ja, das ist ein Kompliment an ein Ermittlerteam, das genau deshalb aus dem sonntagabendlichen Einheitsbrei hervorsticht. Doch genau diese Elemente fehlen in "Saras Geständnis" leider. Die einzige Sequenz, die genau das alles schafft und deshalb zum Lachen und Mitleiden perfekt einlädt, ist eine Verfolgungsjagd zu Fuß durch eine Innenstadt, über Treppen, ans Wasser, auf eine Brücke. Es ist herrlich komisch und spannend zugleich und von Regisseur Kai Wessel sehenswert eingefangen: Das Schwarzwälder Pfund blitzt zumindest da mal kurz auf. Ansonsten bleibt zu viel auf der Strecke, um ein herausragender Krimi zu sein. Allem voran sind es beispielsweise Sprüche über Hundekacke, die schlicht zu billig daherkommen.

Das Erste zeigt den "Tatort: Saras Geständnis" am Sonntag, 13. Februar, um 20.15 Uhr.