Die Tragik beginnt erst nach 45 Minuten

aus Tatort & Polizeiruf 110

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Voss (Fabian Hinrichs) und Ringelhahn (Dagmar Manzel) ermitteln in einem düsteren Fall. Foto: BR/Hager Moss Film/Hendrik Heiden
© BR/Hager Moss Film/Hendrik Heiden

Babs Sprenger (Anna Tenta) ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, geachtet, im Büro weiß niemand Schlechtes über die Kollegin zu berichten. Als Sprenger tot in ihrer Wohnung...

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. Und noch schneller als vermutet finden die Polizisten die Tatwaffe, die zurück zu Hein führt, die sich daraufhin stellt. Doch ist der Fall damit wirklich abgeschlossen? Klar ist: Ist der Täter nach nicht mal 45 Minuten überführt, beginnt die eigentliche Geschichte erst noch.

Die besten Szenen im neuen "Tatort" aus Franken "Die Nacht gehört dir" hat Anja Schneider in der Rolle der Theresa Hein. Mit stoischer Gelassenheit, ohne jede emotionale Regung lässt Hein das Verhör nach ihrer Festnahme über sich ergehen. Schneider überzeugt als geständige, aber verschlossene Täterin auf voller Linie. Und auch das Gespann Voss/Ringelhahn entwickelt nach nun doch schon einigen Fällen endlich eine Dynamik und eine Chemie miteinander. Es bedarf zwischen den beiden nicht vieler Worte, so dass es kaum stört, dass die drei Kollegen im Fünfergespann – Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid), Sebastian Fleischer (Andreas Leopold Schadt) und Michael Schatz (Matthias Egersdörfer) – in diesem Fall aus Franken etwas zu kurz kommen.

Schön auch, dass der sonst gerne als "Tatort"-Bösewicht auftretende Götz Schubert diesmal nur in einer Nebenrolle zu sehen ist und nicht das Klischee bedient, der Täter sei sowieso bekannt. Autor und Regisseur Max Färberböck – das Buch entstand gemeinsam mit Catharina Schuchmann – zeigt uns in 90 Minuten eine dramatische, aussichtslose, traurige und tragische Geschichte, die nach dem Abspann noch eine Weile nachhallt. (Kirsten Ohlwein)

Das Erste zeigt den "Tatort: Die Nacht gehört dir" am Sonntag, 1. März, um 20.15 Uhr.