Zwei Kollegenmorde lassen Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) in einem temporeichen Fall eintauchen in die Welt des E-Sports.
München. Bei einer routinemäßigen Fahrzeugkontrolle wird eine junge Streifenpolizistin niedergeschossen. Kurz vor ihrem Tod gelingt es ihr noch, einen Hinweis zum Täter aufzuschreiben: K-O-L. Die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) rätseln, ob dieser letzte unvollendete Hinweis darauf schließen lässt, dass es sich bei den beiden Männern im Auto um Kollegen handelt. Das Auto wird als ausgebranntes Wrack gefunden – mit einer Leiche im Kofferraum. Bei dem Toten handelt es sich um Michael Hetsch, einen Polizeibeamten, der in einer schicken Penthouse-Wohnung weit über seinen gehaltstechnisch möglichen Verhältnissen lebte. Wie sich herausstellt, hat Hetsch sein Gehalt über professionelles E-Gaming aufgebessert. Er war Teil einer Online-Gruppe von Gamern, die sich die „Munich Sheriffs“ nennen und in deren Reihen zahlreiche Polizisten zu finden sind.
Um die Mordfälle aufzudecken, müssen Batic und Leitmayr gemeinsam mit ihrem Kollegen Kalli (Ferdinand Hofer) in die Gaming-Szene eintauchen. Gemeinsam mit dem jungen erfolgreichen E-Sportler Oskar (Yuri Völsch) und seinem Vater (Oliver Wnuk) versuchen sie, an die Namen der anonymen Spieler zu gelangen.
„Das ist doch kein Sport, die sitzen doch die ganze Zeit nur rum.“ Cyber-Welt und Counter Strike – Batic und Leitmayr sind sichtlich überfordert mit der fremden Welt des E-Sports, während Kalli es sich nicht nehmen lässt, ein Autogramm von einem der Jungstars zu ergattern. Für viel Authentizität der Darstellung dieser Welt hat die Kooperation mit Munich eSports e.V. gesorgt – mit echten Spielaufnahmen, Schauspielern, Spielernamen und einer Expertise in allen Fragen. So gelingt es Regisseur Lancelot von Naso, im Münchener „Tatort” „Game Over“ den Reiz und die Faszination professioneller Computerspiel-Wettkämpfe abzubilden. Batic und Leitmayr als Vertreter der „Real World“ bilden eine charmante Diskrepanz zur virtuellen Welt und ihren Protagonisten. Das gute Erzähltempo und vor allem das überraschende Ende machen diesen „Tatort“ zu einem echten Hingucker. Keinesfalls nur für Nerds geeignet.
Das Erste zeigt den „Tatort: Game Over” am Sonntag, 21. Mai, um 20.15 Uhr.