Wie geht es weiter mit dem Sportplatzareal in Klein-Gerau? Um diese Frage drehte sich am Donnerstagabend der Stammtisch der Grünen Liste (GLB) im Klein-Gerauer Hof. Das Thema...
KLEIN-GERAU. Wie geht es weiter mit dem Sportplatzareal in Klein-Gerau? Um diese Frage drehte sich am Donnerstagabend der Stammtisch der Grünen Liste (GLB) im Klein-Gerauer Hof. Das Thema stieß auf Interesse: Rund 20 Besucher kamen, um eine mögliche Verlagerung, aber auch Alternativen dazu zu diskutieren.
Über eine Verlegung des Geländes werde in jüngster Zeit häufiger gesprochen, allerdings stets in nicht-öffentlichen Runden, sagte Andreas Peters von der GLB, der sich daher mit konkreten Äußerungen zurückhielt. Nur so viel: „Die Umsetzung könnte in den nächsten Jahren was werden.“ Die GLB sei noch unentschieden, ob sie einer Verlagerung oder einer Sanierung des bestehenden Geländes den Vorzug geben solle.
Der Klein-Gerauer Sportplatz ist eine der letzten Flächen in der Gemeinde, auf der noch Wohnbebauung entstehen könnte. Peters legte in seiner kurzen Einführung eine Beispielrechnung vor. Der Verkauf der bebaubaren Flächen von 17 900 Quadratmetern könnte 6,27 Millionen Euro bringen. Auf der Gegenseite stünden die Ausgaben für die Lärmschutzwand, die aus Sicht der GLB zwingend von der Waldstraße bis zur Bahnunterführung gehen muss (Kosten: ein bis 1,5 Millionen Euro). Für die Erschließung des Baugebiets hatte er 600 000 bis 900 000 Euro veranschlagt, für den Neubau von zwei Fußballplätzen (mit Grundstückserwerb, Umkleiden, Flutlicht, Zuwegung etc.) 3,5 bis 4,5 Millionen Euro. Für die Gestaltung der Gemeinfläche am heutigen Sportplatz hatte er 150 000 bis 300 000 Euro angesetzt, sodass sich Aufwendungen zwischen 5,25 und 7,2 Millionen Euro ergeben. „Im Mittel geht das Projekt Null auf Null auf“, so Peters.
Klaus Otto, Vorsitzender des SV 1912 Klein-Gerau, zeigte sich in der Gesprächsrunde offen sowohl für eine Sanierung des bestehenden Areals als auch für die Verlegung. Im Moment glaube er aber, dass eine Verlagerung sehr konkret sei. Den Zustand des Rasenplatzes bewertete er als inakzeptabel, den Funktionsgebäuden sehe man ihr Alter deutlich an. Bis zu einem möglichen Neubau – als Zeitfenster rechnete Otto mit wenigstens drei Jahren – müsse sichergestellt werden, dass der Verein den Spielbetrieb aufrechterhalten könne.
SV Klein-Gerau offen für Kooperation mit der SKV
Die gemeinsame Nutzung des neuen Sportgeländes durch den SV und die SKV Büttelborn hielt Otto für denkbar, erinnerte aber auch daran, dass den Klein-Gerauer nicht eben freundlich begegnet worden sei, als sie Probleme mit ihrem Platz hatten. Zu klären sei, ob zwei Plätze reichten oder womöglich ein dritter benötigt werde. Zu den Wünschen des Vereins zählten eine Grillhütte und eine Bouleanlage – möglichst mit 16 Bahnen, um auch große Turniere ausrichten zu können. Stefan Geihofer plädierte dafür, Gastronomie am Sportgelände nicht zu vergessen.
Geihofer erklärte zudem, dass sich auch die Volkshausgemeinschaft vorstellen könne, an einen denkbaren neuen Standort – womöglich südwestlich des Orts in der Nähe von Sporthalle und Tennisplätzen, sofern die Bahn kein Veto wegen ihrer Neubaupläne einlegt – umzuziehen. Und dies nicht mit dem Saal in der jetzigen Größe, sondern in reduzierter Form.
Gerd Reinheimer von der GLB verwies darauf, dass sich am Sportplatz einst Bombentrichter befunden hätten, die mit allem möglichen verfüllt worden seien. Er sah zudem den Wegfall von Bolzplatz und Kerweplatz kritisch, deren Umzug sich Klaus Otto vorstellen konnte. GLB-Fraktionschef Frieder Engel zweifelte, ob man jede freie Fläche zubauen muss. Peters gab indes zu bedenken, wie hoch der Siedlungsdruck im Rhein-Main-Gebiet sei.
Anwohner äußerten Vorbehalte gegen die geplante „intensive Bebauung“ mit etwa 60 Baugrundstücken, weil dies in der ohnehin schon durch die Bahn stark belasteten Quartier zu noch mehr Lärm führe. Zufrieden mit dem Abend zeigte sich Andreas Peters. „Wir haben jede Menge Infos bekommen, und darum ging es uns.“