Wirbel um Büttelborner Bekanntmachungsorgan

Für Aufregung in Büttelborn und seinen Ortsteilen sorgt derzeit ein Antrag der Grünen Liste, die Büttelborner Nachrichten durch ein anderes Mitteilungsorgan zu ersetzen. In...

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BÜTTELBORN. Für Aufregung in Büttelborn und seinen Ortsteilen sorgt derzeit ein Antrag der Grünen Liste, die Büttelborner Nachrichten durch ein anderes Mitteilungsorgan zu ersetzen. In sozialen Medien sprechen sich Vertreter mehrerer Vereine – darunter der TV Büttelborn, der RMSV Klein-Gerau und der SV Klein-Gerau – auf der Seite des CDU-Gemeindeverbands dagegen aus, Abschied von den Büttelborner Nachrichten zu nehmen. CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Thorsten Dietrich hat sogar für die Vereine eine Stellungnahme formuliert. Seitens der GLB spricht Andreas Peters davon, dass es schlechter Stil sei, mit teils unrichtigen Informationen „nachzukarten“. In der Gemeindevertretung hatten SPD und GLB dem Vorschlag ihre Zustimmung gegeben.

Die GLB hatte ihren Vorstoß, die Büttelborner Nachrichten durch ein anderes Mitteilungsorgan zu ersetzen, damit begründet, dass mit dieser Publikation im Abonnement nur rund 1000 und damit nicht einmal 20 Prozent der Haushalte erreicht würden. Der Gemeindevorstand solle den Vertrag mit der Linus Wittich Medien KG zum 31. Dezember 2018 oder zum nächsten vertraglich möglichen Zeitpunkt kündigen und sich stattdessen darum bemühen, dass die Amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde und auch Nachrichten der Vereine, Kirchengemeinden und Parteien in einem werbefinanzierten, kostenlos verteilten Wochenblatt beispielsweise regionaler Zeitungsverlage veröffentlicht werden. Auf Anregung der SPD übernahm die GLB noch den Zusatz, dass es eine für alle Leser klare Struktur und Zuordnung (Gemeinde, Vereine, Kirche, Ortsteile) geben solle.

Seitens der GLB wandte sich Andreas Peter gegen die Absicht der CDU, das Vorhaben erst einmal zu prüfen. „Mit Prüfaufträgen haben wir schlechte Erfahrungen gemacht. Das dauert lange und es kommt nichts rum.“

Hans Frank (CDU) hielt es dagegen für verkehrt, einen Vertrag kündigen zu wollen, bevor man wisse, welche Alternativen es gibt und was dies kostet. Er plädierte dafür, auch die Bürger und Vereine zu fragen, welche Anforderungen sie stellten.

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Für die SPD unterstützte Stefan Nebauer den Vorstoß der GLB. Man sollte dafür Sorge tragen, dass die Mitteilungen alle Bürger erreichten. Er sehe gute Chancen, in kurzer Zeit einen neuen Anbieter zu finden. Wichtig sei, dass auch die Vereine eine Plattform behielten. Nebauer sprach sich weiter dafür aus, Vereinen auf der Homepage der Gemeinde die Möglichkeit zur Veröffentlichung von Terminen zu geben.

Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU) erklärte in der Debatte, dass es 2016 eine kritische Überprüfung der Büttelborner Nachrichten durch die Verwaltung gegeben habe. Der Aufwand in der Verwaltung belaufe sich auf etwa vier Stunden pro Woche, was zu Personalkosten von 4000 bis 5000 Euro pro Jahr führe. Demgegenüber seien für eine halbseitige Anzeige für Mitteilungen in einem Wochenblatt rund 38 500 Euro zu veranschlagen. Vereine hätten dort wohl keine Möglichkeit, Plakate abzudrucken, um auf Veranstaltungen aufmerksam zu machen.

Vertrag läuft noch bis 2020

Die Anregung, Terminankündigungen der Vereine auf der Homepage der Gemeinde zu ermöglichen, nehme er gern auf, wenn dies zeitlich machbar sei. Im noch bis 2020 laufenden Vertrag mit der Linus Wittich Medien KG sei vereinbart, dass es pro Quartal eine Vollauflage für alle Haushalte gibt. Der Verlage habe jetzt zugesagt, dass es eine Vollauflage pro Monat geben wird. Zudem seien die Büttelborner Nachrichten auch online abrufbar.

Vertreter von Vereinen befürchten, dass ihnen in einem anderen Mitteilungsorgan weit weniger Platz zur Verfügung stehen wird.