Die Pläne klingen hochtrabend. Deutschlands modernste Indoor-Tauchanlage soll es werden, mit Schiffswracks und einem Höhlensystem, mit einem maritimen Museum und einem Hotel....
BÜTTELBORN. Die Pläne klingen hochtrabend. Deutschlands modernste Indoor-Tauchanlage soll es werden, mit Schiffswracks und einem Höhlensystem, mit einem maritimen Museum und einem Hotel. Doch passiert ist bisher nur wenig.
Der Darmstädter Immobilienunternehmer Hans Kutschera hat Pläne für ein riesiges Tauchzentrum erstmals 2002 entwickelt. 2007 hat er beschlossen, seine Anlage im Darmstädter Stadtteil Arheilgen zu bauen, hatte dort ein Grundstück erworben. 40 Meter tief und 65 Meter breit sollte das riesige Indoor-Tauchbecken mit mehr als 10 000 Kubikmeter Wasser werden.
Das Darmstädter Parlament hatte einen Bebauungsplan für das rund 40 000 Quadratmeter große Grundstück auf den Weg gebracht, doch aus dem Projekt wurde nichts, obwohl Kutschera in einem Zeitungsinterview erklärt hatte, er wolle seine Idee gerne in seiner Heimatstadt entwickeln.
Vor einigen Jahren kaufte er dann ein rund 23 000 Quadratmeter großes Grundstück im Gewerbegebiet II in Büttelborn. Im Mai 2015 rückte dort eine riesige Bohranlage an, um den Untergrund zu untersuchen. Denn nur zehn der mehr als 40 Meter des Beckens sollen über der Erde liegen, der Rest darunter. Das machte umfangreiche Erkundungsbohrungen notwendig.
Die Pläne für Büttelborn waren schon etwas kleiner als die Pläne für Arheilgen ausgefallen. Ein Museum und ein Hotel sollten nur bei einem wirtschaftlichen Erfolg der Tauchanlage realisiert werden. Dafür war ein Laden für Tauchzubehör geplant.
Auf dem Grundstück steht ein Holzhäuschen
Vor einem Jahr sprach Kutschera, selbst passionierter Taucher, gegenüber Bürgermeister Andreas Rotzinger (CDU) von einem Baubeginn noch 2016. Auf dem eingezäunten Gelände Richtung Griesheim steht inzwischen ein kleines Holzhäuschen. Mehr ist nicht passiert.
Eine Bitte dieser Zeitung um Rückruf erfüllte der Investor nicht. Auch der Bürgermeister bemühte sich vergeblich um ein Gespräch. So bleibt unklar, ob das Tauchprojekt jemals realisiert wird.