Prof. Braus leitet die psychiatrische Klinik an der Wiesbadener HSK. Im Podcast spricht er über die Folgen von „Social distancing“ und die Rivalität zwischen Mainz und Wiesbaden.
WIESBADEN. Nicht erkannte psychische Erkrankungen können einen gut und gerne zehn Lebensjahre kosten. Menschen, die während der Pandemie auf menschliche Kontakte verzichten müssen, sind ebenfalls gesundheitlich gefährdet. Für den Wissenschaftler Dieter F. Braus sind das keine Annahmen, sondern Erkenntnisse aus der Praxis als Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an den Helios Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden. Psyche heißt auf Griechisch Seele;: das aber ist dem Hirn-Experten zu weit weg von seinem Forschungsgebiet, das er lieber Neurowissenschaften nennt.
Im Podcast „Schröder trifft“ erklärt der Südbadener, dass es sich bei dem Gehirn um ein Organ handelt, das man nicht zuletzt durch Braus‘ Entwicklungen sehr gut ausleuchten und erkunden kann. Ist es ein Zufall, dass der Mediziner die Malerei schätzt und seine Stationen mit den Namen von Weggefährten des in Wiesbaden gestorbenen Expressionisten Jawlensky belegt? Wunderbar auch, wie Braus verschmitzt die Rivalitäten der Mainzer und der Wiesbadener als Beispiel für seine Forschungen auf dem Gebiet des Social Brain heranzieht. Was Schröder am meisten imponiert: Braus spricht den Begriff „Voxelbasierte Morphometrie und Volumetrie“ unfallfrei aus. Auf Bitten mehrmals.
Von Stefan Schröder